BP droht mit Verkauf von TNK-Anteilen

  • Lesedauer: 1 Min.

London (dpa/ND). Der Energiekonzern BP greift im Streit um einen Öl- und Gasdeal in der Arktis in die Trickkiste: BP droht einem Bericht des »Wall Street Journals« zufolge mit dem Verkauf der Hälfte seiner Anteile an dem russischen Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP. Käufer des milliardenschweren Aktienpaketes soll ein Unternehmenskonstrukt mit ausgerechnet dem russischen Staatskonzern Rosneft an der Spitze sein, mit dem BP im russischen Nordpolarmeer nach Öl und Gas bohren will. BP kommentierte den Bericht zunächst nicht.

Die Eigner der zweiten Hälfte an TNK-BP, das russische Oligarchen-Konsortium AAR, blockierte monatelang den im Januar vereinbarten Arktis-Deal zwischen BP und Rosneft, bevor er Mitte Mai schließlich scheiterte. TNK-BP bohrt als Joint-Venture von AAR und BP nach russischem Festlandöl. In der Aktionärsvereinbarung steht, dass BP seine Partner fragen muss, wenn es andere Aktivitäten in Russland plant. Das war vor dem Deal mit Rosneft nicht geschehen. Würde Rosneft nun bis zu 25 Prozent an TNK-BP übernehmen, müsste AAR mit dem Staatskonzern im eigenen Hause leben.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.