Fehlalarm: Schüsse auf Passagierjet

Südkoreanische Soldaten feuerten an der Seegrenze

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Seoul (AFP/ND). Südkoreanische Soldaten haben versehentlich eine Passagiermaschine beschossen, die sie für ein nordkoreanisches Flugzeug hielten. Behördenangaben zufolge feuerten sie am Freitag an der umstrittenen Seegrenze zwischen den beiden koreanischen Staaten mit Gewehren auf eine aus China kommende Maschine. Der Airbus flog jedoch außer Reichweite, Passagiere kamen nicht zu Schaden. Die Armee erklärte am Sonntag, die Sicht der Soldaten sei durch dichten Nebel eingeschränkt gewesen.

Der Vorfall ereignete sich am Insel-Grenzposten Gyodong an der umstrittenen Seegrenze, wie Armee- und Luftfahrtvertreter am Sonnabend sagten. Betroffen war eine Maschine der in Seoul ansässigen Gesellschaft Asiana, die mit 119 Menschen an Bord von China zur südkoreanischen Hafenstadt Incheon unterwegs war. Der Beschuss aus K-2-Gewehren habe das Flugzeug jedoch nicht gefährdet, da es zu hoch flog, zitierte die Nachrichtenagentur Yonhap einen Armeesprecher. Die Maschine passierte Gyodong zwölf Kilometer südlich. Gyodong ist rund 1,7 Kilometer von der nordkoreanischen Grenze entfernt.

Die Soldaten hätten lediglich militärische Anweisungen befolgt, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Der Vorfall sei neben der schlechten Sicht auch auf die Spannungen mit Nordkorea zurückzuführen. Da es keine Schäden gegeben habe, sei auch keine strafrechtliche Verfolgung der Soldaten geplant. Die Soldaten erhielten künftig ein Training, um feindliche Maschinen von Passagierjets unterscheiden zu können.

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