Mit großen Würfen zu Silber

Deutsche Leichtathleten überzeugen bei der Team-EM hinter Russland

  • Gerd Holzbach, SID
  • Lesedauer: 2 Min.

Sechs Werfer-Siege brachten Silber in der Regenschlacht: Deutschlands Leichtathleten haben durch Platz zwei bei der Team-Europameisterschaft hinter Titelverteidiger Russland ihre erste große Bewährungsprobe im WM-Jahr bestanden. Im nasskalten Stockholm überzeugten gut zwei Monate vor dem Saison-Höhepunkt im südkoreanischen Daegu (27. August bis 4. September) vor allem die Siegertypen um Hammer-Weltrekordlerin Betty Heidler und Diskus-Weltmeister Robert Harting.

»Unser Team kämpfte am ersten Tag überdurchschnittlich gut, am Sonntag litt vieles unter Dauerregen und den kühlen Temperaturen«, sagte Leistungssport-Direktor Thomas Kurschilgen, der auch deutsche Schwachpunkte in den Laufdisziplinen erlebte. Dennoch reichte es zu Platz zwei, nachdem das deutsche Team bei der Premiere 2009 überraschend gesiegt und 2010 Platz drei belegt hatte.

Star der 3. Team-EM war Frankreichs Sprintstar Christophe Lemaitre, der am Samstag in 9,95 Sekunden über 100 Meter Landes- rekord lief. Über 200 Meter bremsten ihn dann 2,8 Meter Wind bei seinen 20,28 Sekunden. Nur über 4 x 100 Meter unterlag er mit der Staffel knapp gegen die Briten.

Markus Esser gewann zum Auftakt des Schlusstages wie 24 Stunden zuvor Betty Heidler den Hammerwurf. »Diese 79,28 Meter waren angesichts der Bedingungen bärenstark«, lobte Kurschilgen den Leverkusener. Danach genügten der WM-Zweiten Nadine Kleinert 17,81 Meter, um die Kugelstoß-Konkurrenz in Schach zu alten. »Nur der Sieg zählte, die Weite ist mir bei diesem Wetter egal«, meinte die Magdeburgerin.

Dann zeigte Harting einmal mehr, wer Chef im Diskusring ist. Mit 65,63 Meter wies der Berliner die Konkurrenz in die Schranken und bekräftigte mit Blick auf die WM: »Ich will den Titel verteidigen.« Gleich zum Auftakt am Samstag hatte Betty Heidler 28 Tage nach ihrem Weltrekord-Hammer von Halle/Saale (79,42 Meter) mit 73,43 Meter die Richtung gezeigt. »Mein schwächster Saison-Wettkampf. Es gab nur eine nennenswerte Konkurrentin, irgendwie fehlte die Spannung«, meinte die Europameisterin nach ihrem sechsten Sieg in Serie.

Christina Obergföll setzte sich bei ihrem Speer-Sieg mit Jahres-Weltbestweite von 66,22 Meter wie zuvor in diesem Jahr Harting und Heidler an die Spitze der Weltrangliste 2011. Nummer vier im Bunde unter den deutschen Spitzenreitern ist Silke Spiegelburg. Die Leverkusenerin wurde höhengleich mit Polens Weltmeisterin Anna Rogwska (je 4,75) Zweite im Stabhochsprung: »Ich bin froh, dass diese Barriere endlich gefallen ist«, freute sich Spiegelburg.

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