Sozial-ökologische Bank GLS wächst weiter

Viele Kunden verzichten auf Zinsen zugunsten innovativer Projekte

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Bochum (dpa) - Die größte deutsche Öko-Bank GLS kann sich über einen weiter ungebremsten Kunden-Zulauf freuen. Seit Jahresbeginn sei die Zahl der Kunden um weitere knapp 9000 auf jetzt über 100 000 gestiegen, berichtete Vorstandssprecher Thomas Jorberg am Mittwoch in Bochum. Die Bilanzsumme stieg im gleichen Zeitraum um neun Prozent auf gut zwei Milliarden Euro.

Bereits im vergangenen Jahr war die Bilanzsumme um 36,7 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro kräftig gestiegen, während sich die Zahl der Kunden um mehr als 18 000 erhöht hatte. Der im vergangenen Jahr ausgewiesene Jahresüberschuss von lediglich 250 000 Euro stehe dabei »nicht im Vordergrund«, hieß es im Geschäftsbericht.

Von den in diesem Jahr bereits zugesagten Krediten von rund 200 Millionen Euro sei mit einem Anteil von 58 Prozent mehr als die Hälfte an ökologisch orientierte Unternehmen gegangen. Dabei habe der Bereich regenerativer Energien eine zunehmende Rolle gespielt, sagte Jorberg. Die GLS habe daneben aber auch Kredite an Sozial- und Bildungseinrichtungen sowie an private Hausbauer vergeben. Von der Griechenland-Krise sei die Bank nicht betroffen. »Wir haben keine Griechenland-Anleihen im Depot gehabt und mussten uns nicht davon entledigen«, sagte er.

Zugunsten gemeinnütziger Projekte verzichteten viele GLS-Kunden aber auch auf die ihnen zustehenden Zinsen, berichtete Annette Massmann von der GLS Treuhand. Die Gesamtsumme der Schenkungen von GLS-Kunden sei im vergangenen Jahr jedoch von gut zehn Millionen Euro im Jahr 2009 auf rund 3,7 Millionen Euro zurückgegangen. Über 10 000 Spender und Stifter hätten in den vergangenen 50 Jahren Teile ihres Vermögens oder auch Nachlasses an die GLS Treuhand übergeben, berichtete Massmann. Aus der 1961 von einem Rechtsanwalt und einer Steuerberaterin gegründeten Treuhand war im Jahr 1974 die GLS Bank hervorgegangen. Zu den Aufgaben der Treuhand gehört unter anderem die Unterstützung von Stiftungen in den Bereichen Soziales, Entwicklungshilfe, Medizin und neue Energien sowie die Förderung der ökologischen Landwirtschaft.
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