Der schöne Linkshänder
Andrea Petkovic flucht sich in Wimbledon in die dritte Runde
Vor dem Match wäre sie »fast ausgerastet«, in der Pressekonferenz machte Andrea Petkovic ihrem Ärger dann Luft. »Das war wirklich schlecht organisiert«, schimpfte die 23-Jährige. Und dies, obwohl die Nummer eins des deutschen Frauentennis eine halbe Stunde zuvor mit dem mühevollen 6:3, 4:6, 6:3 über die Kanadierin Stephanie Dubois erstmals die dritte Wimbledonrunde erreicht hatte.
Grund für ihren Ärger war das fast schon alljährliche Spielplanchaos. Das Londoner Wetter ließ die Veranstalter mal wieder im Regen stehen. Eines der Opfer: Andrea Petkovic. Als Spielerin in der Warteschleife, deren Partie kurzfristig angesetzt werden sollte, musste die Darmstädterin den ganzen Mittwoch über mit einem Spontaneinsatz rechnen. »Was soll ich machen? Falls sich auf einem Platz alle Drei vor mir verletzen und ich muss sofort spielen – wie soll das funktionieren?«, klagte sie.
Dass sich die Hessin als an Nummer elf Gesetzte hinter einigen Doppelspielerinnen einreihen musste, um sich auf einem der Plätze warmzuschlagen, brachte sie dann endgültig in Rage: »Deswegen war ich schon genervt, als ich auf den Platz ging.«
Auf ihr Drittrunden-Debüt am Freitag gegen die Russin Xenia Perwak hat sich Petkovic am Donnerstag im Doppel vorbereitet. Dabei sollte ihr spanischer Mixed-Partner Feliciano Lopez das Spiel von Linkshänderin Perwak imitieren. Ganz nebenbei freute sie sich darauf, mit dem »blendend aussehenden Menschen« ein paar Bälle zu schlagen. »Die Leute denken, ich bin die oberflächlichste Olle der Welt, dass ich nur nach dem Aussehen gehe«, scherzte sie, nachdem sie ihre gute Laune wiedergefunden hatte.
Vor dem Sieg von Petkovic hatte ihre Fed-Cup-Kollegin Sabine Lisicki in ihrem Erstrundenmatch aufgetrumpft: Sie deklassierte die Lettin Anastasia Sewastowa mit 6:1, 6:1. Als zweite Deutsche steht Julia Görges in der dritten Runde. Die 22-Jährige aus Bad Oldesloe besiegte die Französin Mathilde Johannsson mit 7:6, 6:2. Ausgeschieden sind dagegen Angelique Kerber und Kristina Barrois. Kerber verlor gegen die Britin Laura Robson mit 6:4, 6:7, 3:6 wie Barrois gegen die Tschechin Petra Cetkovska (2:6, 7:5, 2:6) in drei Sätzen.
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