Wambach leitet den Sieg ein

3:1 gegen Frankreich: Die USA stehen im WM-Finale

  • Mark Wolter, Mönchengladbach
  • Lesedauer: 2 Min.

Als der Abpfiff in Mönchengladbach ertönte, kannten die US-Fußballerinnen nur ein Ziel. Allesamt stürmten sie auf Abby Wambach zu und umarmten ihre Star-Stürmerin, die wieder einmal die entscheidende Rolle gespielt hatte. Ihr Kopfballtor zum vorentscheidenden 2:1 in der 79. Minute war es, das den glücklichen 3:1-Sieg gegen bessere Französinnen einleitete und die USA ins WM-Endspiel am Sonntag in Frankfurt brachte.

Die 25 676 Zuschauer, die in den nur halb gefüllten Borussia-Park gekommen waren, wurden von Beginn an bestens unterhalten. Den ersten gefährlichen Schuss gab die französische Spielgestalterin Louisa Necib schon nach fünf Minuten ab, der Ball strich aber knapp über das Tor von Hope Solo. Auf der anderen Seite war der erste Angriff der Amerikanerinnen gleich von Erfolg gekrönt. Nach einer flachen Hereingabe von Heather O'Reilly war Angreiferin Lauren Cheney einen Schritt schneller als ihre Gegenspielerin und lenkte den Ball aus fünf Metern an Torhüterin Berangere Sapowicz vorbei ins Tor.

Die Französinnen ließen sich vom frühen Rückstand gegen den selbst erklärten Favoriten aber nicht beeindrucken und kamen mit präzise zirkulierendem Kurzpassspiel immer öfter vor das US-Tor. Elisa Bussaglia aus der Distanz und Camille Abily mit einer Volleyabnahme gaben Warnschüsse ab, bevor Gaetane Thiney US-Torhüterin Hope Solo zur ersten Glanztat zwang. Die torgefährlichste Französin war durch eine Lücke auf der linken Seite der Abwehr entwischt, ihren Schuss konnte Solo gerade noch mit einem schnellen Reflex per Hand abwehren (30. Minute). Drei Minuten später hatte die US-Torhüterin Glück, als Sonia Bompastor mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze nur das Lattenkreuz traf (33.).

Das nach einem zusätzlichen Tag Pause frischer wirkende französische Team von Bruno Bini dominierte die Partie. Bis auf zwei Chancen kurz vor der Halbzeit von US-Halbfinalheldin Abby Wambach, die ihr Team gegen Brasilien in der Nachspielzeit der Verlängerung mit einem Kopfballtor gerettet hatte, war der zweifache Weltmeister fast nur noch in der Defensive beschäftigt. In der 55. Minute wurden die spielerisch überlegenen Französinnen für ihre Anstrengungen durch ein kurioses Tor von Sonia Bompastor belohnt. Die Flanke der Verteidigerin flatterte an Mitspielerin Thiney und Solo vorbei ins lange Eck.

Erst zwanzig Minuten vor Ende mühte sich das Team von Pia Sundhage zur Freude der mehrheitlichen US-Fans wieder nach vorne. Nach einem Eckball war dann Wambach wieder einmal mit dem Kopf zur Stelle, bevor die eingewechselte Stürmerin Alex Morgan nach einem Konter per Lupfer für die Entscheidung sorgte (82.). Die Französinnen stürmten zwar weiter, mussten letztlich aber den abgezockteren Gegnerinnen gratulieren.

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