Die Rezension

Gefahrenanzeiger

  • Lesedauer: 2 Min.

Angst lernt jeder Mensch im Leben kennen. Wissenschaftler sehen in der Angst eine »biologisch sinnvolle Reaktion mit hohem Überlebenswert«, die der Signalisierung und Vermeidung von Gefahr dient.

Doch aus Angst kann sich auch eine psychische Störung entwickeln, begleitet von Abhängigkeitsproblemen und Depressionen und einem hohen Verlust an Lebensqualität. Um dieses Phänomen geht es in dem Buch des niederländischen Psychologen Eni Becker. Der schildert zunächst die vielen Facetten der Angst. Dazu gehört Angst als Überlebenssicherung genauso wie Angst als Mittel der Verständigung. Wie dann eine psychische Störung entsteht, erläutert er in unterschiedlichen Erklärungsansätzen.

Panik ist dabei das intensivste Gefühl von Angst. Man erlebt Panik beispielsweise bei einem Autounfall oder Beinahe-Unfall, aber auch, wenn plötzlich ein Hund knurrt. Dann kommt es zu einer heftigen körperlichen Reaktion. Ist die Gefahr vorüber, flaut die Angst wieder ab. Die Gefühle beruhigen sich wieder. Die Gefahr ist vorbei.

Doch es gibt auch Panikanfälle aus dem Nichts. Der Autor schildert am Beispiel einer Frau, die in einer Schlange stehen musste, wie dieser plötzlich schwindelig wurde. Sie hatte ein seltsames Druckgefühl im Nacken bis zum Gefühl der drohenden Ohnmacht. Solche Anfälle, die keine Erklärung finden, entwickeln sich zur Panikstörung. Ähnlich unangenehm und unerklärlich sind Phobien, Angststörungen mit deutlichem Objekt der Furcht wie etwa Spinnen, engen Räumen oder Höhen. Becker geht auf Ursachen und Therapien ein. Elfi Schramm

Eni Becker: Angst, Ernst Reinhardt Verlag München Basel, 110 S., pb., 12,90 €.

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