Kampf gegen Windmühlen

Kommentar von Martin Ling

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Kampf gegen die Regenwaldzerstörung ist ein Kampf gegen Windmühlen. Am Amazonasgebiet zeigt sich das exemplarisch. Die Bedeutung der grünen Lunge der Welt ist unumstritten, globale und lokale Programme versuchen spätestens seit der Umweltkonferenz von Rio de Janeiro 1992 dem Raubbau dort ein Ende zu setzen. Allein es reicht nicht. Die Entwaldung stieg in den vergangenen elf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34 Prozent. Die unheilvolle Allianz von Multis, Finanzkapital und Großgrundbesitzern ist stärker als Umweltschützer, Landlose, Indigene und alle Gesetze und Vorschriften. Das profitable Geschäft mit der Rinderzucht und vor allem dem Sojaanbau wird ohne Rücksicht auf Verluste vorangetrieben.

Brasiliens Regierung steht in der Verantwortung. Der Selbstverpflichtung vom Kopenhagener Klimagipfel 2009, die Zerstörung des Regenwaldes bis 2020 um 80 Prozent zu reduzieren, muss Nachdruck verliehen werden. Einfach wird das nicht. Das Amazonasgebiet ist so riesig, dass staatlicher Kontrolle natürliche Grenzen gesetzt sind. Verschärfend hinzu kommt, dass die Regierung es sich mit der Devisen generierenden Agrarindustrie nicht verscherzen will. Doch interessenharmonisch lässt sich der Raubbau nicht beilegen. Brasília muss Farbe bekennen.

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