Ex-Militärs stellten sich in El Salvador

Haftbefehle wegen Massakers im Jahr 1989

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In El Salvador haben sich mehrere Ex-Militärs wegen der Ermordung von sechs Jesuitenpatres während des Bürgerkriegs im Jahr 1989 gestellt.

Mexiko-Stadt (epd/ND). Die ehemaligen Soldaten seien am Montag (Ortszeit) festgenommen worden, erklärte das Büro von Staatspräsident Mauricio Funes. Unter ihnen ist laut Medienberichten auch der frühere Verteidigungsminister General Rafael Humberto Larios.

Spanien verlangt ihre Auslieferung. Fünf der 1989 Getöteten besaßen die spanische Staatsbürgerschaft. Im November 1989 waren bei einem Überfall auf die von Jesuiten geleitete Zentralamerikanische Universität in San Salvador zudem eine Haushälterin und ihre Tochter getötet worden. Die spanische Justiz hatte zwei Jahre lang ermittelt und Ende Mai 2011 internationale Haftbefehle gegen 20 Ex-Militärs des Bataillons Atlacatl erlassen. Neun haben sich jetzt gestellt, zehn Verdächtigte sind noch auf freien Fuß, einer verstarb.

1989 hatte die salvadorianische Armee die Priester verdächtigt, mit der Guerillabewegung »Farabundo Martí« zu sympathisieren. Allerdings ging der verantwortliche spanische Untersuchungsrichter, Eloy Velasco, davon aus, dass die Priester ermordet wurden, weil sie sich für Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Rebellen einsetzten. Zu den Toten gehörte auch der bekannte Befreiungstheologe Ignacio Ellacuría. In zwölf Jahren Bürgerkrieg zwischen den Militärregierungen und der Guerilla El Salvadors wurden etwa 75 000 Menschen getötet. 1992 wurde ein Friedensvertrag geschlossen, nachdem die USA ihre Militärhilfe an die salvadorianische Regierung eingestellt hatten.

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