Unnötiges Dilemma

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 1 Min.

Gut einen Monat ist es her, da die Amerikanischen Jungferninseln die Britischen Jungferninseln in der 1. Runde der Qualifikation zur WM-Endrunde 2014 in Brasilien rauswarfen. Warum das wichtig ist? Nicht einmal im Internet finden sich bewegte Bilder von Hin- oder Rückspiel. Die wären wichtig für einen eventuellen Videobeweis, wie ihn Felix Magath wieder gefordert hat.

Dies ist kein Plädoyer gegen jenen Beweis, nur eine Verdeutlichung des von der FIFA selbst auferlegten Dilemmas. Der Weltverband will den Videobeweis in jedem seiner Wettbewerbe einführen, um weiter mit einem für alle gültigen Regelwerk spielen zu lassen. Dabei geht es weniger um die deutsche Kreisklasse, sondern vielmehr um die WM-Qualifikation auf den Jungferninseln oder in Nepal.

Magath wird die Regelkundler nicht umstimmen. Den Videobeweis haben schon wichtigere Beteiligte gefordert. Die Einführung hängt nicht davon ab, wer nach ihr schreit, sondern davon, ob die FIFA über den Tellerrand schaut. Etwa zum Tennis: Hier gibt es in manchem Weltturnier das »Hawk Eye«, in anderen nicht. Keinen stört das Hin und Her, und die Schiedsrichterkontrolle erfreut sich großer Beliebtheit. In einem hat Felix Magath Recht: Es wird langsam Zeit.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal