Zehntausende Israelis bei Sozialprotest
Bereits das 6. Wochenende
Tel Aviv (dpa/ND). Das sechste Wochenende in Folge sind am Samstagabend Zehntausende Israelis gegen hohe Lebenshaltungskosten und für eine solidarischere Gesellschaft auf die Straße gegangen. Allerdings hatten die Kundgebungen nach Medienberichten weniger Zulauf als an früheren Wochenenden. In Tel Aviv demonstrierten nach Angaben der Veranstalter etwa 20 000 Menschen. In Jerusalem beteiligten sich laut Medienberichten 2000 Menschen an einer Kundgebung und in Rischon LeZion südlich von Tel Aviv zogen etwa 4500 Demonstranten durch die Innenstadt.
In Tel Aviv sprach auch Noam Schalit, Vater des vor mehr als fünf Jahren gefangen genommenen und in den Gaza-Streifen verbrachten Soldaten Gilad Schalit, zu den Demonstranten. »Soziale Gerechtigkeit heißt auch, zu den gesellschaftlichen Werten zurückzukehren, nach denen eine ganze Generation von Kämpfern erzogen wurde: Keinen Soldaten zurückzulassen«, sagte Schalit. Am Sonntag wurde sein Sohn 25 Jahre alt.
Für das kommende Wochenende haben die Organisatoren der Protestbewegung zu landesweiten Großdemonstrationen aufgerufen.
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