Ein Häusle für Allah im Ländle

Lehrstuhl für islamische Theologie eingerichtet

  • Lesedauer: 2 Min.

Tübingen/Berlin (dpa/ND). Der Berliner Koranwissenschaftler Omar Hamdan soll zunächst der einzige Professor am bundesweit ersten Zentrum für islamische Theologie in Tübingen werden. Der Ruf sei ausgesprochen, Hamdan habe ihn aber noch nicht offiziell angenommen, sagte eine Sprecherin der Universität dem »Schwäbischen Tagblatt« (Samstag). Sobald die Verträge unterschrieben seien, könne auch damit begonnen werden, ein Vorlesungsverzeichnis auszuarbeiten.

Der Studiengang für islamische Theologie soll 40 Studenten haben und in einem Monat beginnen. Erstmals gibt es dann eine Ausbildung für islamische Geistliche in Deutschland und vor allem in deutscher Sprache. Bislang kommen die muslimischen Vorbeter in den deutschen Moscheen meist aus der Türkei, sprechen kein Deutsch und kennen auch die westeuropäische Kultur nicht. Allerdings ist noch unklar, wie viele der Tübinger Studenten tatsächlich Imame und wie viele von ihnen islamische Religionslehrer werden wollen.

Hamdan arbeitet am Institut für Islamwissenschaft der Freien Universität Berlin und forschte dort laut »Schwäbischem Tagblatt« zu Überschneidungen des Islam mit Judentum und Christentum im Mittelalter. Der angehende Professor hatte in Jerusalem und am Orientalischen Seminar in Tübingen studiert und dort auch promoviert.

Bis zum Semesterbeginn will die Universität Tübingen außerdem noch zwei Juniorprofessoren berufen. Medienberichten zufolge gab es dabei Schwierigkeiten, weil es an deutschsprachigen Bewerbern fehlte. Insgesamt werden in Deutschland derzeit vier Zentren für islamische Theologie aufgebaut. In Münster/Osnabrück, Erlangen/Nürnberg und Frankfurt/Gießen wird der Vorlesungsbetrieb aber erst im nächsten Jahr starten.

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