Wagenknecht will raus aus der radikalen Ecke

Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion im Bundestag sieht ihren politischen Standpunkt in der Mitte der LINKEN

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin (dpa/nd) - Die neue Vizefraktionschefin der LINKEN im Bundestag, Sarah Wagenknecht, will nicht länger in die radikale Ecke ihrer Partei gestellt werden. »Ich bin überzeugt, dass ich mit meinen Positionen in der Mitte der LINKEN stehe«, sagte die frühere Wortführerin der Parteiströmung Kommunistische Plattform der Nachrichtenagentur dpa.

Als Flügelvertreterin wird Wagenknecht unter anderen von ihrem Fraktionschef Gregor Gysi gesehen, der deswegen auch eine Zusammenarbeit mit ihr in einer Doppelspitze abgelehnt hatte. Wagenknecht wurde daraufhin am Dienstag als Kompromiss zu einer von zwei »ersten Stellvertreterinnen« gewählt.

Sie verstehe sich nicht als Flügelvertreterin, sagte die 42-Jährige in dem dpa-Gespräch. »Ich habe das Parteiprogramm wesentlich miterarbeitet und unterstütze dessen Grundrichtung und Positionen.« Das seien nicht die Positionen eines Flügels, sondern die der gesamten Partei. »«Radikale« versus »Reformer«, das sind Schubladen der Medien, die wir uns nicht zu eigen machen sollten.«

Die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Plattform lässt Wagenknecht seit ihrer Wahl zur stellvertretenden Parteivorsitzenden im vergangenen Jahr ruhen. Eine Rückkehr kann sie sich derzeit nicht vorstellen. »Solange die LINKE den konsequenten und klaren Kurs verfolgt, für den unser Parteiprogramm steht, habe ich keinen Grund, mich in einer einzelnen Strömung zu engagieren.«

Zur Frage einer möglichen Kandidatur für den Parteivorsitz im nächsten Jahr wollte sich Wagenknecht nicht äußern. »Ich finde wichtig, dass wir endlich aufhören, Personaldebatten zu führen. Daran halte ich mich«, sagte sie. »Die Kandidatenfrage sollte im nächsten Jahr unmittelbar vor dem Parteitag im Juni debattiert werden.«
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