Polizei nennt diesmal Zahlen

20 415 Beamte im Einsatz

  • Lesedauer: 2 Min.

Lüchow-Dannenberg (nd-Jung). Neologismen nennt der Sprachwissenschaftler neue Wörter. Wo solche zu entdecken sind? Beispielsweise in der Bilanz der Polizei zum Castoreinsatz. Von »Höheninterventionsteams« ist darin die Rede, die drei Menschen aus Bäumen nahe der Transportstrecke heruntergeholt haben. Auch vom »Außengewahrsam« ist zu lesen, im Klartext: Da frieren Demonstranten irgendwo draußen - und werden von der Polizei daran gehindert, wegzugehen und ein wärmendes Quartier anzusteuern.

Wie viele Polizeibeamte im Einsatz waren? Noch vor wenigen Jahren hieß es dazu: Zahlen nennen wir nicht. Das ist anders geworden. Frau- und manngenau geben die Ordnungshüter preis, mit wie vielen Beamten sie rund um den Castortransport arbeiteten: Insgesamt 20 415 Polizistinnen und Polizisten taten Dienst; seitens der Länder waren es 12 405, dazu kamen 8010 Kräfte der Bundespolizei. Verletzt wurden laut Bilanz 133 Beamte, Dienstfahrzeuge seien 21 beschädigt worden. Es habe 43 Festnahmen gegeben, 269 Strafverfahren seien eingeleitet worden. Unter der Rubrik »Maßnahmen zur Gefahrenabwehr« summiert die Polizei 1553 Ingewahrsamnahmen, 5080 Platzverweise und 27 »Sicherstellungen von Traktoren«.

Mit Besorgnis, so die Polizei, habe sie hohe Gewaltbereitschaft »bei eventorientierten und gewaltbereiten Personen« festgestellt. Aber diese Gruppe sei eine Minderheit. Im Vergleich zu den Vorjahren seien Einsatzkräfte massiv mit Feuerwerkskörpern und Wurfgeschossen angegriffen worden. Ein Polizeisprecher präzisierte, was geworfen wurde: unter anderem Golfbälle, durch die spitze Schrauben gedreht wurden und Christbaumkugeln, die, mit verschiedenen Materialien gefüllt, auf Polizisten geworfen werden konnten.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal