Er ist da, mehr nicht

Kommentar von Markus Drescher

  • Lesedauer: 1 Min.

Der 13. Castortransport ist im Zwischenlager Gorleben angekommen. Es war der vermutlich letzte aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague. Das ist alles. Anders als beim Konflikt um Stuttgart 21, bei dem die Volksabstimmung eine wirkliche Zäsur bedeutet, hat sich beim Thema Atommüll nichts verändert. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass nun strahlender Müll, der in Großbritannien geparkt ist, folgt. Und Gorleben soll weiter als Standort für ein Endlager geprüft werden.

Was das bedeutet? »20 Jahre Urlaubssperre? - JA zu Weihnachtsurlaub 2011!« Mit diesem Flugblatt warben S21-Gegner für einen Ausstieg aus dem Bahnhofsprojekt. Der Hinweis auf eine lange Zeit des Protests gilt für Gorleben ebenso - nur für einen enorm längeren Zeitraum und in größerer Intensität. Denn sollte entgegen aller Warnungen entschieden werden, den unsicheren Salzstock zum Endlager zu machen, kann sich die Politik auf etwas gefasst machen: auf weiteren jahrzehntelangen Widerstand, nicht nur einmal im Jahr. Dann geht es wegen des beschlossenen Atomausstiegs nämlich um ganz andere Mengen Atommüll. Zwei, drei, viele Castorproteste im Jahr? Die Atomkraftgegner werden da sein. Mal sehen , ob die andere Seite willens ist, das durchzuhalten.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal