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Skatbruder

Egon Geerkens / Der Unternehmer begleitet die politische Karriere Christian Wulffs seit vielen Jahren

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 2 Min.

Skatbrüder sind treue Seelen. So auch Egon Geerkens. Der Millionär ist nicht nur begeisterter Spieler, sondern auch erfolgreicher Unternehmer. So war es für Geerkens selbstverständlich, den Sohn seines Skatfreundes Rudolf Wulff unter die Fittiche zu nehmen. Seit vielen Jahren schon ist der Immobilienspekulant seinem Ziehsohn Christian ein »väterlicher Freund«. Wie die »Neue Osnabrücker Zeitung« berichtet, durfte Wulff bereits im Jahre 1988 ein Luxus-Penthouse seines väterlichen Freundes nutzen, um dort seine erste Ehe zu vollziehen. Damals stand der spätere Minister- und Bundespräsident noch am Anfang seiner Karriere. Die Freundschaft der beiden überdauerte die Zeitläufte, und als die einst in Geerkens Penthouse begonnene Ehe in die Brüche ging, half der gelernte Elektriker wieder aus. Seine Gattin Edith lieh dem damaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen 500 000 Euro - zu relativ niedrigen Zinsen.

Doch wer ist dieser Egon Geerkens? Reich geworden ist der 67-jährige Lebemann, der sich von seinen Freunden »Bubi« nennen lässt, vor allem mit Immobiliendeals in Deutschland und Spanien. Sein erstes Geld machte der als medienscheu geltende Selfmademan allerdings mit Schrott und Antiquitäten - in dieser Reihenfolge. Um sein Vermögen vor dem Zugriff jenes Staates zu schützen, den sein Ziehsohn nun repräsentiert, kehrte Geerkens dem heimischen Osnabrück schon vor vielen Jahren den Rücken. Heute lebt das Ehepaar Geerkens samt Tochter und Hund in der Schweiz. Einen Zweitwohnsitz unterhält die Familie im sonnigen Florida.

In eben jener Villa verbrachte Wulff im Dezember 2009 seinen Weihnachtsurlaub. Dieser Trip brachte dem CDU-Politiker im Nachhinein viel Ärger ein. Denn Wulf hatte lediglich Flugtickets für die preiswertere und auch unbequemere Economy-Class gebucht. Die Fluggesellschaft »Air Berlin« zeigte sich aber generös. Der Ministerpräsident und seine Gattin Bettina durften in der komfortablen Business-Class reisen - ohne die Differenz begleichen zu müssen. Erst als die Presse davon Wind bekam, zahlte der CDU-Politiker ein paar tausend Euro nach. Ausnahmsweise ohne Hilfe der Geerkens.

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