Vergessener Tag

Kommentar von Jörg Meyer

  • Lesedauer: 2 Min.

Viele Mythen ranken sich noch immer um das Thema Migration, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Sonntag. Diese Mythen und Vorurteile gründen auf Unwissenheit, Nichtwissenwollen und bei manchem auf handfestem Rassismus. Was aber heißt Migration? Menschen verlassen ihre Heimatländer. Sie flüchten vor Krieg, Hunger, politischer, religiöser oder sexueller Verfolgung. Oder sie machen sich auf, um ihr Glück in einem anderen Teil der Welt zu suchen, wenn es »zu Hause« keine Arbeit mehr gibt. Unser Wohlstand in Europa gründet zu großen Teilen auf den miesen Arbeitsbedingungen, den Hungerlöhnen und den ungerechten Handelsbeziehungen mit Afrika oder Asien. Um ihrer Lebenslage zu entfliehen, begeben sie sich oft in Lebensgefahr. Die Medien berichten davon - wie am Samstag, als ein völlig überladenes Flüchtlingsboot vor Java sank. Vermutlich sind rund 200 Menschen gestorben, ertrunken, von Haien zerrissen, weil sie sich wegen mangelnder legaler Einwanderungsmöglichkeiten nach Australien - oder in den Rest der westlichen Welt - dubiosen Fluchthelfern anvertrauen mussten.

Und? Kurz geschockt gewesen, zu Weihnachten 30 Euro an »Brot für die Welt« gespendet, und dann wieder den »Fidschi« auf der Berliner Allee scheel anguckt. Das ist oft Normalität. Gestern, am 18. Dezember, war der von der UNO im Jahr 2000 ausgerufene jährliche »Internationale Tag der Migranten«. Hätten Sie's gewusst?

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal