Irak-Krise weitet sich aus
Maliki droht mit Rauswurf sunnitischer Minister
Bagdad (AFP/nd). Im neu entflammten Kampf um die Macht in Irak hat Ministerpräsident Nuri el-Maliki mit der Entlassung aller sunnitischen Minister aus seiner Regierung gedroht. Sollten sie wie zuletzt nicht zu den Sitzungen des Kabinetts erscheinen, werde er sie »ersetzen«, sagte Maliki am Mittwoch in Bagdad.
»Die Minister haben nicht das Recht, die Teilnahme an den Kabinettssitzungen auszusetzen«, sagte Maliki in der irakischen Hauptstadt. Seine Regierung der nationalen Einheit war vor genau einem Jahr nach zähen Verhandlungen der beteiligten Parteien gebildet worden. Die sunnitische Partei Irakija kündigte am Montag nach Kritik an der Amtsführung Malikis jedoch den Boykott der Kabinettssitzungen an, nachdem sie schon seit Samstag dem Parlament ferngeblieben war.
US-Vizepräsident Joe Biden rief den Regierungschef in einem Telefonat zur Beilegung der innenpolitischen Krise auf. Biden sagte in einem Telefonat mit Maliki am Dienstag nach Angaben des Weißen Hauses, der Ministerpräsident und die Führer der anderen politischen Gruppen in Irak müssten »dringend« zusammenkommen und ihre Differenzen beilegen.
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