Nützlicher Wegweiser

MEDIENbuch: Journalismus für Einsteiger

  • Eckart Roloff
  • Lesedauer: 2 Min.

Wer will heute nicht alles in den Journalismus und damit in einen Beruf, der eigentlich schon immer attraktiv war? Der Drang dorthin ist groß geworden, und theoretisch gesehen wird der Weg leicht gemacht. Gab es bis in die 1970er Jahre nur wenige deutsche Städte, in denen man das Fach lernen konnte, gibt es heute dazu weit über 100 Studiengänge. Doch sie können längst nicht alle Interessenten aufnehmen. Stark gewachsen ist auch die Fachliteratur; dazu gibt es mittlerweile Dutzende von Einführungen.

Eine davon ist Henriette Löwischs »Journalismus für Dummies«. Die Autorin, schon lange auf vielen Positionen im Nachrichtengeschäft tätig und seit 2009 Professorin für Umweltjournalismus in den USA, bietet auf 350 Seiten in 21 Kapiteln einen sehr übersichtlichen, praxisnahen und verständlichen Einstieg in die Bereiche, auf die es ankommt. Dazu gehören Kriterien für guten Journalismus, die Etappen der Nachrichten, passende Einstiege, Anforderungen an das Recherchieren und Schreiben sowie Tipps für Webseiten, um nur Beispiele anzuführen. Mit Überschriften wie »Ein Tag bei der Zeitung«, »Der Fluch der Öffentlichkeit« und »Zehn Wege zum Journalismus« kommt Henriette Löwisch rasch zu dem, was zu den Basisthemen vor allem der Presse zu sagen ist. Sie lässt ihre Leser oft hinter die Kulissen schauen, arbeitet gern mit authentischen Beispielen und gibt zahlreiche Ratschläge, mit welchen Mitteln sich ein Problem lösen lässt; dazu zählen auch ihre Hinweise, »wie eine Geschichte erzählt wird«. Weil sie nie zu lange Absätze macht und das Layout fünf rasch erkennbare Symbole nutzt, sind die Texte gut zu erfassen.

Im Kapitel »Gefragte Eigenschaften« geht es darum, was all jene mitbringen (und entwickeln) sollten, die sich für diesen Beruf interessieren (etwa Kontaktfreude, Neugier, Vielseitigkeit, Teamfähigkeit). Ein Test mit acht Fragen hilft bei der Einschätzung, wie es damit individuell aussieht.

Wer höher hinaus will, erfährt, was es mit zehn begehrten Journalistenpreisen auf sich hat. Ebenso gibt es knappe Darstellungen zu zehn Filmen über Journalisten - schade, dass nicht auch zehn Romane und Theaterstücke genannt werden. Eine weitere kleine Lücke: die spannende Entwicklung der Presse vom 17. Jahrhundert an wird allzu kurz behandelt, obwohl der Stapelplatz Deutschland dabei für viele Weltpremieren sorgte. Und leider gibt es keinen Überblick zur Literatur für Einsteiger.

Henriette Löwisch: Journalismus für Dummies, Wiley, Weinheim 2012, broschiert, 352 S., 19,95 €.

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