Von der Leyen fordert höhere Löhne

Arbeitsministerin irritiert Koalitionskollegen

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (dpa/nd). Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat sich für kräftige Lohnerhöhungen in der anstehenden Tarifrunde ausgesprochen und damit für Irritationen in der Koalition gesorgt. Nach der Lohnzurückhaltung der letzten Jahre müssten die Arbeitnehmer jetzt an den Erfolgen der Wirtschaft beteiligt werden, forderte sie in der »Bild am Sonntag«. Die Erhöhungen müssten spürbar über der Inflationsgrenze liegen.

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Fuchs (CDU), kritisierte den Vorstoß. »Die Politik soll sich grundsätzlich aus der Lohnfindung heraushalten«, sagte er der Zeitung »Sonntag aktuell«.

»Das Gerechtigkeitsempfinden von Frau von der Leyen kann ich nur begrüßen«, erklärte IG-Metall-Vize Wetzel auf dpa-Anfrage. Allerdings könne sie selbst Voraussetzungen schaffen, um Niedriglöhne einzudämmen. »Um bei der Leiharbeit den Grundsatz ›Gleiche Arbeit - gleiches Geld‹« sicherzustellen, brauchen wir ein Equal-Pay-Gesetz, ein Synchronisationsverbot und ein Arbeitnehmerüberlassungsgesetz«, so Wetzel.

Grünen-Fraktionschefin Künast begrüßte den Vorstoß: »Nach langer Zurückhaltung und aktueller Exportrekorde sind höhere Lohnabschlüsse eine Frage der Gerechtigkeit.« Sie forderte aber Fortschritte beim Mindestlohn.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal