Es ist ungerecht

Reichtum und Armut klaffen weiter auseinander

  • Lesedauer: 3 Min.

Das Gesamtvermögen der 1226 Dollarmilliardäre auf der Welt ist so groß wie das Bruttoinlandsprodukt aller 130 (!) Staaten, die die unteren zwei Drittel der Weltgemeinschaft ausmachen (nd-Berechnung).
1,4 Milliarden Menschen auf der Welt müssen laut einer UNO-Information täglich mit weniger als 1,25 US-Dollar überleben.

Die Zahl der Dollarmilliardäre ist in den letzten zehn Jahren auf das 2,5-fache gestiegen; ihr Gesamtvermögen hat sich in derselben Zeit verdreifacht (Vergleich der Forbes-Listen aus den Jahren 2002 und 2012).
925 Millionen Menschen auf der Erde - rund jeder siebte der Weltbevölkerung - gehen jeden Abend hungrig schlafen (FAO Release, 2010).

Die meisten Dollarmilliardäre leben in den USA: 425. In Russland leben 96, in China 95 in Deutschland 55, in Indien 48 und in Brasilien 36 Dollarmilliardäre. Zunahmen gab es vor allem in den sogenannten Schwellenländern.
Es würde nur 20 Cent täglich kosten, um ein Kind in den unterentwickelt gehaltenen Ländern mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen, die es für eine gesunde Entwicklung braucht (WFP Schulspeisungen, 2011).

Die Rüstungsausgaben in der Welt, die vielen den Tod und manchen satte Dividenden bringen, wuchsen im Jahr 2010 auf 1,63 Billionen US-Dollar (Friedensforschungsinstitut SIPRI).
Allein das Vermögen des sechstreichsten Mannes der Welt - Larry Ellison, Gründer der Software-Firma Oracle - würde laut der Welternährungsorganiosation FAO reichen, um den Hunger in der Welt zu beenden. Es bräuchte dazu 35 Milliarden Dollar.

Die Zahl der Vermögensmillionäre in Deutschland stieg im Jahr 2010 auf 829 000, sie verfügten - ohne eigengenutzte Immobilien - über 2,2 Billionen Euro. Das entspricht knapp einem Viertel des gesamten Privatvermögens in Deutschland. Die Finanzkrise hat an dem Trend, dass die Reichen immer reicher werden, nichts geändert.
783 Millionen Menschen in der Welt, elf Prozent der Weltbevölkerung, haben kein sauberes Trinkwasser. Mindestens jeder Dritte - 2,5 Milliarden Menschen weltweit - hat keine ausreichenden sanitären Einrichtungen. Schätzungen zufolge sterben jährlich allein 1,5 Millionen Kinder an Krankheiten, die mit verschmutztem Wasser zusammenhängen: etwa alle 15 Sekunden ein Kind (Weltgesundheitsorganisation WHO und Kinderhilfswerk UNICEF).

In Deutschland verdient das oberste Zehntel der Bevölkerung acht Mal so viel wie das untere (OECD, 2011).
In China wurde in den 25 Jahren von 1981 bis 2005 erreicht, dass 600 Millionen Menschen die absolute Armutsschwelle von 1,25 US-Dollar täglich überschreiten konnten.

Bei vielen Konzernen in Deutschland explodierten die Vergütungen für Spitzenkräfte im letzten Jahrzehnt. Beim größten Versicherer, der Allianz, waren dies Steigerungen um 401 Prozent, bei der Deutschen Post um 383 Prozent und beim Stromkonzern RWE um 372 Prozent. Beim Spitzenreiter, dem Dax-Neuling Kali+Salz (K+S), lag das Plus sogar bei 483 Prozent (Zahlen aus 2009).
Die Reallöhne in Deutschland sanken zwischen 2000 und 2010 um über vier Prozent. Am unteren Ende, bei den ärmsten zehn Prozent der Lohnempfänger, sanken sie im selben Zeitraum sogar um über 19 Prozent (DIW).

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