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Geschmäckle
Bernd Kammer hätte gern Wowereits Urlaubsbericht
Wir wissen ja, dass unser Regierender nicht gern über seinen Urlaub spricht. Geht uns ja auch eigentlich nichts an, wo Klaus Wowereit relaxt. Aber diese drei Tage im Sommer vor acht Jahren in der spanischen Finca des Eventmanagers Manfred Schmidt verdienen doch unsere Aufmerksamkeit. Erstens, weil Schmidt im Verdacht steht, Christian Wulffs ehemaligen Pressesprecher mit kostenlosen Urlauben bestochen zu haben, und zweitens, weil Wowereit diesen Aufenthalt erst auf schriftliche Nachfrage eines Grünen-Abgeordneten zugab.
Die Ausläufer der Wulff-Affäre haben also das Rote Rathaus erreicht. Klar kann dessen Hausherr Urlaub bei einem guten Bekannten machen. Aber wenn dieser »feine Kerl« (Wowereit über Schmidt) mit einer Party Wowereits Wahlkampf unterstützt, darf man schon ein wenig misstrauisch werden. Gab es geschäftliche oder dienstliche Beziehungen Schmidts mit dem Land Berlin? Hat dieser »sehr gute Bekannte« (Wowereit) vielleicht noch mehr spendiert als nur ein paar schöne Urlaubstage?
Die Antworten sollte Wowereit in aller gebotenen Ausführlichkeit liefern. Am besten wäre es freilich, Politiker hielten sich von derartigen Verlockungen fern. Dann käme ein solches Geschmäckle erst gar nicht auf.
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