Assads Mailbox geknackt?

»Guardian« berichtet über abgefangene Nachrichten / Fälschung nicht ausgeschlossen

  • Lesedauer: 2 Min.
Beratung durch Iran und ausschweifender Lebensstil: Vom britischen »Guardian« veröffentlichte angebliche private E-Mails von Baschar al-Assad und seiner Frau Asma geben Einblicke in den Machtapparat des syrischen Präsidenten.

Damaskus (AFP/nd). Der »Guardian« berichtete, die mehr als 3000 E-Mails stammten offenbar von den privaten Konten der Assads und seien abgefangen und von einer Quelle in der syrischen Opposition weitergeleitet worden.

Es sei ein immenser Aufwand betrieben worden, um deren Echtheit zu bestätigen. Allerdings sei dennoch nicht auszuschließen, dass es Fälschungen seien, berichtete die britische Tageszeitung. Die Texte zeigen, dass sich die syrische Regierung im Umgang mit den Protesten offenbar von Iran beraten ließ.

So erzählte Assads Medienberater von einem Treffen mit dem politischen Berater des iranischen Botschafters. In der E-Mail wird Assad geraten, mit einer »machtvollen und gewaltigen« Sprache aufzutreten, auf Unterstützung durch »befreundete Staaten« hinzuweisen und Informationen über das Militärpotenzial der Führung durchsickern zu lassen, um Gegner abzuschrecken.

In einer weiteren E-Mail offenbar von Assads Berater für die Protesthochburgen ist von Einsätzen die Rede, um in »Idlib und Hama staatliche Kontrolle und Autorität wieder herzustellen«.

Assads Frau erhielt demnach wohl eine Nachricht von Majassa al-Thani, der Tochter des Emirs von Katar, in der diese dem Ehepaar zum Gang ins Exil rät. »Wir haben zweierlei gesehen: Machthaber, die zurücktreten und politisches Asyl bekommen und solche, die brutal angegriffen werden«, schrieb al-Thani. Es sei nun eine »gute Gelegenheit« zu gehen.

Weitere E-Mails belegen offenbar den ausschweifenden Lebensstil des Präsidentenpaars, wonach die Ehefrau Assads im Internet für Tausende Dollar Kerzenständer und Kronleuchter bestellte.

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