Schwindel um alkoholfreie Biere
Foodwatch startet Konsumentenkampagne im Netz
Berlin (AFP/nd). Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat den großen Brauereien Etikettenschwindel bei alkoholfreiem Bier vorgeworfen. Dieses sei in den allermeisten Fällen gar nicht alkoholfrei, sondern enthalte lediglich weniger Alkohol, erklärte Foodwatch am Mittwoch.
Kritik übte die Organisation unter anderem am Marktführer Clausthaler von der Radeberger-Gruppe, dessen »alkoholfreies Bier« tatsächlich 0,45 Volumenprozent Alkohol enthalte. »Wo alkoholfrei draufsteht, darf auch kein Alkohol drin sein«, erklärte Oliver Huizinga von Foodwatch. Welches Bier sich alkoholfrei nennen darf, ist in Deutschland nicht eindeutig geregelt. Der Deutsche Brauerbund verweist deshalb auf die Weinverordnung. Diese legt fest, dass Weine als alkoholfrei gelten, wenn sie weniger als 0,5 Prozent Alkohol enthalten. Foodwatch kritisierte, Verbrauchern sei dies oft nicht klar - sie wollten aber meist wirklich Bier ohne Alkohol trinken, wenn sie alkoholfreies kauften.
Foodwatch startete am Mittwoch im Internet eine Beschwerdeaktion. Die Organisation wendet sich mit ihrer Kampagne abgespeist.de gegen irreführende Werbepraktiken von Lebensmittelherstellern.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.