Tuareg rufen eigenen Staat aus
Norden Malis für unabhängig erklärt / EU und AU widersprechen
Paris (AFP/nd). »Wir verkünden feierlich die Unabhängigkeit Azawads, die von heute an gilt«, sagte der Sprecher der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA), Mossa Ag Attaher, am Freitag dem französischen Sender France 24. Die Grenzen zu den Nachbarstaaten würden anerkannt, ergänzte er.
Die rund 1,5 Millionen Tuareg, ein Nomadenvolk, leben in den Wüsterregionen Nigers, Malis, Algeriens, Libyens und Burkina Fasos. In der Vergangenheit hatten sie immer wieder gewaltsam aufbegehrt. In Mali gelang es der MNLA nach dem Militärputsch am 22. März gemeinsam mit der islamistischen Gruppe Ansar Dine, weite Teile des Nordens unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Europäische Union und die Afrikanische Union (AU) lehnen die Unabhängigkeit Azawads jedoch ab. »Die EU hat in der Krise durchgehend deutlich gemacht, dass sie die territoriale Unversehrtheit Malis respektiert«, erklärte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton. Die Erklärung der MNLA sei »nichtig und habe keinen Wert«, verlautete von AU-Kommissionspräsident Jean Ping.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.