Putsch in Mali verurteilt

EU-Parlament fordert Ende der Gewalt / Expräsident Touré in Senegal

  • Lesedauer: 1 Min.
Das Europäische Parlament hat den Militärputsch in Mali vom 21./22. März scharf verurteilt.

Straßburg/Dakar (epd/AFP/nd). »Der Putsch hat einem 20 Jahre dauernden demokratischen Prozess ein Ende gesetzt«, unterstreichen die Straßburger Abgeordneten in einer am Freitag verabschiedeten Resolution zu Mali. Sie fordern ein sofortiges Ende der Gewalt und äußern »große Sorge« über eine zunehmend ernste Nahrungsmittelknappheit.

Für sehr beunruhigend halten die Abgeordneten den Einfluss des Netzwerks Al Qaida im Norden Malis und die damit verbundene wachsende terroristische Bedrohung. Sie prangern an, dass es im Zuge der Ausschreitungen zahlreiche Entführungen und Vergewaltigungen gegeben habe, und fordern einen Korridor für humanitäre Hilfe in den Norden.

Inzwischen hat das westafrikanische Mali wieder eine zivile Übergangsregierung, die Wahlen vorbereiten soll. Der Anführer des Putsches, Hauptmann Amadou Sanogo, war unter internationalem Druck zurückgetreten. Das Land ist aber faktisch gespalten, da Tuareg-Rebellen nach dem Putsch den Norden unter ihre Kontrolle gebracht haben. Darunter sind islamistische Kämpfer, die Büros katholischer Hilfswerke zerstört haben. Seit Beginn der Tuareg-Rebellion im Januar flohen mehr als 200 000 Menschen.

Unterdessen ist der gestürzte malische Präsident Amadou Toumani Touré nach Senegal geflüchtet. Touré sei am Donnerstagabend mit seiner Familie sowie mehreren Leibwächtern in der senegalesischen Hauptstadt Dakar eingetroffen, sagte ein Sprecher von Senegals Präsident Macky Sall.

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