Zweifel an Energiewende - trotz Solarrekord

Verbraucherschützer: Stromsteuer muss runter

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Berlin/Münster (dpa/nd). Am Freitag lieferten die Solaranlagen zwischen Flensburg und Berchtesgaden unter weitgehend wolkenlosem Himmel erstmals eine Gesamtleistung von mehr als 20 000 Megawatt (Foto: epd/Gustavo Alabiso). Das besagt eine am Samstag veröffentlichte Hochrechnung des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien in Münster. »Wir gehen von 22 000 Megawatt aus. Das entspricht der Leistung von mehr als 20 Atomkraftwerken«, sagte IWR-Direktor Norbert Allnoch. »Das ist ein Rekord. Es gibt kein anderes Land, in dem Solaranlagen mit einer Leistung von 20 000 Megawatt Strom produzieren.« Zum Bestwert beigetragen hätten der Ausbau der erneuerbaren Energien, das frühsommerliche Wetter und der Sonnenstand.

In der schwarz-gelben Koalition wuchsen am Pfingstwochenende die Zweifel an der Machbarkeit der Energiewende. »Es wird teurer für den Bürger«, sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle der »Welt«. »Wir brauchen über 4000 Kilometer neue Stromleitungen, wir brauchen Gaskraftwerke. Schon jetzt merken die Leute, dass die Stromrechnung nach oben geht.« Möglicherweise seien mehr Gas- und Kohlekraftwerke nötig, um die Abschaltung der Atommeiler abzufedern. Brüderles Sprecherin sagte, die Aussagen seien nicht als Zweifel am Atomausstieg zu verstehen. Verbraucherschützer plädieren für eine Senkung oder Abschaffung der Stromsteuer, um Mehrkosten beim Strompreis durch die Förderung erneuerbarer Energien und den Netzausbau aufzufangen. Kommentar Seite 4

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