Mark Frank peilt mit 35 Jahren Olympia an

Leichtathletik: Speerwerfer erfüllt in Dessau EM-Norm, verpasst aber Olympianorm knapp

Das 14. Anhalt-Meeting im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion mit einer Reihe von Topathleten in den 16 Disziplinen bestätigte seinen Ruf, nach dem ISTAF in Berlin nunmehr die Nummer 2 in der deutschen Leichtathletikszene zu sein, zumal die Meetings von Cottbus, Kassel, Cuxhaven und Bad Biberach aus Finanznot von der Bildfläche verschwunden sind.

Mit Blick auf die EM Ende Juni in Helsinki und auf Olympia im Sommer in London standen die deutschen Normen für diese Topereignisse im Vordergrund. In Reichweite der Norm für einen Olympiastart kam Speerwerfer Mark Frank, der sich mit 81,50 m aber das EM-Ticket sicherte. Den Olympia-Richtwert (82 m) verpasste er um einen halben Meter. »Die Weite ist weder Fisch noch Fleisch«, ulkte der Rostocker. »Ich habe in dieser Saison schon 80,63 m geworfen. Die wollte ich heute übertreffen. Aber ich hatte gehofft, dass es noch ein bisschen weiter geht. Insofern ärgere ich mich, denn die 82 Meter waren drin.«

Die EM ab Ende Juni in Helsinki sei aber »ein wichtiger Gradmesser« für ihn. »Schließlich kommen im Speerwurf 90 Prozent der Weltklassewerfer aus Europa. Und in Helsinki irgendwie vorn mit dabei zu sein, wäre Rückenwind für London«, sagt Mark Frank.

Der gebürtige Neustrelitzer war schon dreimal bei den WM dabei (2005, 2009 und 2011). Jedes Mal qualifizierte er sich fürs Finale, kam aber immer über Platz acht nicht hinaus. Eine Olympiateilnahme fehlt dem deutschen Meister von 2009 noch. Dieses Manko scheint der zweifache Familienvater für London 2012 endgültig zu beseitigen - mit 35 Jahren.

»Dorthin will ich unbedingt. Ich fühle mich auch gut drauf«, sagt Mark Frank, dessen persönliche Bestweite bei 84,88 m steht - erzielt 2005 beim ISTAF. »Vor allem das dreiwöchige Trainingslager im März in Südafrika und die zwei Wochen im April in Portugal haben mir sehr viel gegeben. Ich muss aber vor allem noch an einigen Technikfehlern arbeiten. Aber ich denke, dass ich das in den Griff bekomme«, blickt der Schützling von Trainer Ralf Skopnik, der ihn seit 1997 beim 1. LAV Rostock betreut, optimistisch in die Saison.

Optimistisch dürfte auch Diskus-Vizeweltmeisterin Nadine Müller (Halle) sein, die mit 68,89 m ihr Olympiaticket schon gebucht hat. Sie untermauerte in Dessau ihre olympische Medaillenambition. Die 26-Jährige schlug mit ihrer Siegweite von 65,05 m innerhalb von sechs Tagen zum zweiten Mal die chinesische Weltmeisterin Li Yanfeng (64,73). »Ich bin zufrieden«, meinte sie, »die Thermik hat leider gefehlt, um die 67 oder 68 Meter zu überbieten.«

Eine Überraschung bot der 1500-m-Lauf der Frauen. In dem beherzten Rennen vor über 5200 Fans blieben mit Corinna Harrer (Regensburg/4:05,62), Denise Krebs (Wattenscheid/4:06,01) und Diana Sujew (Potsdam/4:06,63) die drei Schnellsten allesamt unter der EM-Norm. Der Siegerin fehlten sogar nur zwölf Hundertstelsekunden an der Olympianorm.

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