Werbung

Gauck stößt neue Islam-Debatte an

Religion »heikles« Thema

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (epd/nd). Die Aussagen von Bundespräsident Joachim Gauck zum Islam haben eine neue Debatte über das Thema Integration ausgelöst. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, lobte Gauck für dessen Satz, die hier lebenden Muslime gehörten zu Deutschland. »Der Bundespräsident bricht nicht mit bisherigen Vorstellungen, sondern führt die begonnene Debatte als kluger Moderator fort«, sagte Mazyek der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Die Erregung über die jüngste Äußerung Gaucks sei nur hinderlich, erklärte Mazyek. Auch Hans-Peter Uhl (CSU), innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, lobte den Bundespräsidenten. »Nicht der Islam gehört zu Deutschland, sondern die Muslime, die hier auf Dauer leben«, sagte Uhl der »Passauer Neuen Presse«.

Gauck hatte in einem Interview der Wochenzeitung »Die Zeit« gesagt, er habe den Satz seines Vorgängers Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland, zwar nicht übernommen, seine Intention teile er aber. »Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland«, sagte Gauck der Zeitung. »Ein-Satz-Formulierungen über Zugehörigkeit« seien immer heikel, erst Recht, wenn es um Religion gehe. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hat mit Unverständnis auf die Äußerungen Gaucks reagiert. »Ich kann diese Differenzierung zwischen Islam und gläubigen Muslimen nicht nachvollziehen«, sagte Özdemir den Dortmunder »Ruhr Nachrichten«. Kommentar Seite 4

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal