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Empfehlung in eigener Sache

Kroatiens Torjäger Mario Mandzukic trug mit seinen beiden Toren maßgeblich zum Auftakterfolg gegen Irland bei

  • Elisabeth Schlammerl, Poznan
  • Lesedauer: 3 Min.
Der Angreifer vom VfL Wolfsburg spielt unter Trainer Felix Magath keine Rolle mehr, im Nationalteam ist er allerdings die Idealbesetzung.

Es musste schnell gehen, ganz schnell, so wie zuvor beim Toreschießen. Mario Mandzukic sollte sich als Spieler des Tages dort oben auf dem Podium nicht lange aufhalten, so lautete die Weisung eines Verantwortlichen am Rande. Er hatte am Ende aber noch etwas auf dem Herzen. Er dürfe nicht vergessen, seinen Vater zu grüßen »Denn er hat zu mir gesagt, ich solle mehr Tore mit dem Kopf machen«, sagte der kroatische Nationalspieler, nachdem er den Befehl des Papas befolgt hatte.

Dass er mit seinen beiden Treffern beim 3:1-Sieg gegen Irland auch noch gute Chancen hat, in das Kuriositätenkabinett des Turniers aufgenommen zu werden, stand aber nicht auf dem väterlichen Merkzettel. Vor dem ersten Tor rutschte er – die Flanke von Kapitän Dario Srna im Blick – auf dem Rasen aus, kam kniend mit dem Kopf aber dennoch an den Ball. Dem fehlte dann zwar die Wucht, aber dafür flog er platziert in die linke Ecke des von Shay Given gehüteten Tores.

Beim zweiten Treffer spielten der Pfosten und Given eine entscheidende Rolle. Der Kopfball von Mandzukic krachte zunächst ans Gebälk, sprang von dort an den Körper des irischen Tormanns und dann zurück ins Netz. Weil auch beim dritten kroatischen Tor durch Jelavic Zufall und Glück zusammenspielten, haderten die Iren mit der Niederlage, die allerdings nicht unverdient war. Die Mannschaft von Trainer Giovanni Trapattoni kam zwar durch Verteidiger Sean St. Ledger zum Ausgleich, agierte aber spielerisch zu limitiert für die kombinationssicheren Kroaten.

Für Mandzukic hätte das Turnier nicht besser beginnen können. »Ich habe in der Vergangenheit schon gute Spiele gemacht«, sagte der 26 Jahre alte Bundesligaprofi. »Aber es ist etwas Besonderes, wenn du für deine Heimat spielst und alle glücklich machst.«

Noch wichtiger dürfte für ihn sein, sich mit starken Leistungen auf internationaler Bühne empfehlen zu können. Mandzukic muss sich einen neuen Verein suchen, denn Wolfsburgs Trainer Felix Magath hatte im Mai wissen lassen, dass für den Kroaten nach der Verpflichtung von Ivica Olic und Bas Dost kein Platz mehr sei beim VfL, für den Mandzukic immerhin zwölf Tore in der abgelaufenen Saison erzielte. Kroatiens Nationaltrainer Slaven Bilic bezeichnet seinen Stürmer als »Spieler der Spitzenklasse und kann nicht verstehen, dass die Wolfsburger ihn loswerden wollen. »Dank Mario haben sie vor einem Jahr den Abstieg verhindert«

Mandzukic ist in der kroatischen Nationalmannschaft die ideale Ergänzung zu den Kombinationsfußballern Luka Modric und dem Dortmunder Ivan Perisic im Mittelfeld – am Sonntag war er mit seiner Robustheit ohnehin die Idealbesetzung, um sich gegen die irischen Raubeine in der Innenverteidigung durchzusetzen. »Ich habe kein Problem, Schläge einzustecken, aber ich habe auch kein Problem, Schläge zurückzugeben«, sagte er.

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