Keine Pause für Spanien und Italien
Renditen steigen weiter
Frankfurt am Main (dpa/nd). Die Anleger bleiben angesichts der lodernden Euro-Schuldenkrise skeptisch. Die Zinsen, die Madrid und Rom Investoren für frisches Geld bieten müssen, stiegen am Dienstag weiter. Die deutschen und andere europäische Börsen legten bis Mittag nur leicht zu. Am Vortag hatte die Ankündigung milliardenschwerer Finanzhilfen für Spaniens marode Banken zunächst für ein positive Stimme gesorgt, bevor sich Ernüchterung breitmachte.
Bankvolkswirte wiesen darauf hin, dass viele Fragen offen seien. Als strittig gilt etwa, welcher der beiden Rettungsschirme - der EFSF oder der ESM - für die Hilfen aufkommen soll. Hiervon hängt ab, inwieweit Inhaber spanischer Staatsanleihen von der Bankenrettung betroffen sind. Zudem erhöhen die Finanzhilfen die Staatsverschuldung Spaniens.
Die Renditen spanischer und italienischer Staatsanleihen - Gradmesser für das Misstrauen der Investoren gegen die Länder - stiegen an. Die Rendite für spanische Anleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren kletterte wieder über die Marke von 6,5 Prozent. In Italien stieg der Effektivzins über die Schwelle von 6,0 Prozent. Die Renditen in Spanien nähern sich damit wieder dem Niveau von Herbst 2011 an, als die Krise mit dem Übergreifen auf Länder wie Frankreich vor der Eskalation stand.
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