Geburt ohne Geburtshilfe

Sarah Liebigt gruselt's vor Hebammenmangel

  • Lesedauer: 1 Min.

Schwanger? Herzlichen Glückwunsch. Sie wohnen in Berlin? Herzliches Beileid. Dass man in manchen Berliner Stadtteilen (oder anderen Städten) mitunter schon lange, lange vor der Geburt nach einem Kindergartenplatz suchen und sich, respektive den Nachwuchs, auf Wartelisten setzen lassen muss, ist leider nichts Neues.

Dass die Suche nach einem Geburtshaus in Wohnnähe sich je nach Adresse ebenfalls schwierig bis unmöglich gestalten kann, ebenso. Neun Monate sind keine allzu lange Frist, wenn es um derlei Vorsorge geht. Am Ende kann es sein, dass Frau in Friedrichshain wohnt, aber in Schöneberg entbinden wird. Wo sich doch so eine Geburt ganz hervorragend nach Kalendern, Berufsverkehr und Schlafenszeiten planen lässt.

Nun kriselt es an der wichtigsten Stelle: Hebammen geben reihenweise ihren Beruf auf, weil er sich schlichtweg nicht mehr finanzieren lässt: 23 Geburtshelferinnen pro Monat, seit 2009. Eine rechtmäßige Verordnung, die eine angemessene Vergütung regeln könnte, gibt es nicht mehr - und die Politik legt die Hände in den Schoß. So ein Kind schaukelt sich allerdings nicht von alleine.

Ganz hervorragende Aussichten also: Bevor ein Paar sich überhaupt an die Familiengründung macht, sollte es schon mal nach einer Hebamme suchen, die den beiden dann mitteilt, ab wann sie wieder Kapazitäten hat.

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