Ein Netz für alle Fälle

Umwelthilfe warnt vor unnötigen Stromtrassen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) befürchtet, dass der geplante Aus- und Umbau der Stromnetze nicht nur für die Energiewende ausgelegt sei, sondern auch die Rückkehr zu einem zentralistischen Stromsystem auf Basis großer Kohlekraftwerke anstreben könnte. Bei der Konzeption des Stromnetzes für die Energiewende schieße der Entwurf der Netzbetreiber teilweise über das Ziel hinaus, kritisiert die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation.

Angesichts sich ständig ändernder technischer und energiewirtschaftlicher Rahmenbedingungen könne niemand im Detail sagen, welche Stromtrassen unverzichtbar seien, sagte Peter Ahmels, Leiter Erneuerbare Energien der Deutschen Umwelthilfe in einer Mitteilung. Daher sollten Korrekturmöglichkeiten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben so lange wie möglich offengehalten werden. Ahmels: »Dafür brauchen wir eine klare Priorisierung der vorgeschlagenen Trassen.« Er wies darauf hin, dass ohne einen eindeutigen Nachweis der energiewirtschaftlichen Notwendigkeit jeder Trasse Akzeptanz in der Bevölkerung nicht zu erreichen sei.

Derzeit macht die DUH bei den Netzbetreibern die Tendenz aus, so viele Stromtrassen wie möglich zu bauen. So zögen sie das windreiche Jahr 2007 für ihre Berechnungen heran, während die Tatsache, dass niemals alle Energieanlagen für Erneuerbare gleichzeitig ins Netz einspeisen, unberücksichtigt bliebe. Bislang fehlten sogar Analysen für einen reduzierten Netzausbaubedarf, schreibt die DUH, für den Fall, dass auf die Einspeisung absoluter Spitzeneinspeisungen verzichtet würde. Der Netzausbaubedarf könne sich um immerhin etwa zehn Prozent reduzieren, wenn auf nur zwei Prozent der im Jahr von Windrädern erzeugten Stromenge verzichtet würde.

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