Caravaggios?

Mailand skeptisch

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Mailänder Stadtverwaltung hat Nachforschungen zur Arbeitsweise der beiden Kunstexperten eingeleitet, die in einer städtischen Sammlung rund 100 bisher unbekannte Werke des Barockmalers Caravaggio entdeckt haben wollen. Es werde geprüft, ob Maurizio Bernardelli Curuz und Adriana Conconi Fedrigolli die Sammlung außerhalb der Öffnungszeiten und ohne offizielle Genehmigung besucht haben, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Mittwoch.

Die Sprecherin hatte bereits vergangene Woche nach der Bekanntgabe der angeblichen Entdeckung in der Sammlung Peterzano im Castello Sforzesco zu »größter Vorsicht« gemahnt. Die beiden Forscher seien in den vergangenen Jahren nicht in der Sammlung gesehen worden und ihre Namen stünden auch nicht auf der Liste, in die sich alle Besucher eintragen müssen.

Bernardelli sagte daraufhin der Zeitung »Corriere della Sera«, sie hätten mehrfach außerhalb der Bürozeiten und ohne offizielle Begleitung die Sammlung besucht. Die Zeitung äußerte daraufhin den Verdacht, die Forscher könnten auf der Grundlage eines Katalogs mit Bildern in geringer Auflage gearbeitet haben, den ihnen die Sammlung Peterzano im Mai 2011 zur Verfügung gestellt hatte. Demnach wäre die Zuschreibung der Gemälde und Zeichnungen zu dem berühmten Barockmaler unseriös.

Italienische Medien hatten am vergangenen Donnerstag berichtet, im Castello Sforzesco seien in einer Werkesammlung von Schülern des Malers Simone Peterzanos rund 100 Zeichnungen und Gemälde Caravaggios mit einem Wert von insgesamt 700 Millionen Euro entdeckt worden. Demnach fertigte Caravaggio die Werke an, als er zwischen 1584 und 1588 bei Peterzano lernte. AFP

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