Nachhaltige Wissenschaft

  • Lena Tietgen
  • Lesedauer: 2 Min.

Es scheint, als gehöre Nachhaltigkeit mittlerweile zum guten Ton. So soll künftig das Wissen um Nachhaltigkeit global vernetzt organisiert werden. Über 50 Ressourcen-Universitäten aus 39 Ländern gründeten vor kurzem an der TU-Bergakademie Freiberg das »Weltforum der Ressourcen-Universitäten für Nachhaltigkeit«. Um zu zeigen, wie ernst sie es meinen, sprechen sie bereits davon, dieses Forum zu einer »festen Institution« werden zu lassen. 2013 will man sich St. Petersburg treffen.

So weit so gut. Weltforen gibt es mehrere, deren Ergebnisse lassen zu wünschen übrig. Nun noch eines? Doch birgt dieses Forum Chancen. Anders als beim Weltsozialforum treffen sich hier Leistungsträger der Gesellschaft, die zudem als Ausbildungsstätten Multiplikatoren sind. Somit wird weniger aus der Ohnmacht heraus agitiert. Und anders als beim Klimagipfel treffen sich Akteure, die nicht zuvorderst machtpolitische Entscheidungen treffen (müssen) - hier will man mit neuen Ausbildungsinhalten, gemeinsamen Ausbildungsstandards, internationalen Studiengängen zu Rohstoffprozessen dem »Prinzip der nachhaltigen Entwicklung in Forschung und Ausbildung entlang der gesamten Rohstoffwertschöpfungskette Geltung verschaffen«. Mittels dieser Struktur wird also Wissen organisiert, auf das die Realwirtschaft zugreifen wird und das dieser zu einem Mehr an Bedeutung verhilft.

So ein Vorstoß globaler Kooperation birgt selbst eine Struktur der Nachhaltigkeit für Lehre und Forschung in sich. Hierin liegt die eigentliche Chance des »Weltforums für Nachhaltigkeit«. Es könnte ausstrahlen und mit dem Weltsozialforum oder Klimagipfel kooperieren. Die Zukunft wird es zeigen.

Die Autorin ist Erziehungswissenschaftlerin und lebt in Berlin.

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