Solarbranche am Scheidepunkt

Während sich der US-Konzern First Solar wieder aufrappelt, macht Aleo Solar Verluste

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Solarindustrie leidet unter dem Preisdruck aus China und nachlassenden Förderungen. Unternehmen ziehen in dieser angespannten Situation unterschiedliche Quartalsbilanzen.

Tempe/Prenzlau (dpa/nd). Überkapazitäten und ein Preisverfall haben dazu geführt, dass in Deutschland reihenweise Solarfirmen pleite gegangen sind. Weitere Unternehmen senken die Prognosen. Beim Solarkonzern First Solar laufen die Geschäfte dagegen wieder besser. Das US-Unternehmen, das sein Werk in Frankfurt (Oder) schließt, hat im zweiten Quartal wieder Geld verdient. Unterm Strich lag der Gewinn bei 111 Millionen Dollar (91 Millionen Euro). Das war beinahe doppelt soviel wie im Vorjahreszeitraum und ein gewaltiger Sprung gegenüber dem Verlust von 449 Millionen Dollar im ersten Quartal.

Der Konzern begründete das bessere Abschneiden am Mittwoch vor allem mit Großprojekten, die entscheidende Fortschritte gemacht hätten. Der Umsatz schnellte dadurch auf 957 Millionen Dollar hoch. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war das ein Zuwachs von 80 Prozent und gegenüber dem ersten Quartal sogar von 93 Prozent.

Mit einer derart raschen Entspannung der Lage hatten die Börsianer nicht gerechnet. Nachbörslich kletterte die gebeutelte Aktie um 13 Prozent. First Solar leidet wie andere Unternehmen der Branche unter dem Preisdruck der chinesischen Konkurrenz sowie einer sinkenden staatlichen Förderung.

Dies hat dem Solarmodulhersteller Aleo Solar mit seinem Stammwerk im uckermärkischen Prenzlau im ersten Halbjahr zu schaffen gemacht. Vor Zinsen und Steuern wies das Unternehmen rote Zahlen aus und senkte seine Umsatzwartungen. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, sank das Ergebnis von 3,4 Millionen Euro auf minus 23,5 Millionen Euro. Aleo Solar mit Sitz in Oldenburg gehört zum Bosch-Konzern.

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