Langes Zittern in Baku

Deutschlands Basketballer sind nach dem Sieg gegen Aserbaidshan Gruppenerster in der EM-Qualifikation

  • Uli Schember, SID
  • Lesedauer: 2 Min.

Die deutschen Basketballer können mit den Planungen für die Europameisterschaft beginnen. Das Team von Bundestrainer Svetislav Pesic feierte in der EM-Qualifikation zum Abschluss der Hinserie ein 85:68 (45:34) bei Gastgeber Aserbaidshan und ist dem Ticket für die Endrunde in Slowenien (4. bis 22. September 2013) nach dem vierten Sieg im vierten Spiel einen großen Schritt näher gekommen.

»Der Grund für unseren Sieg ist sehr einfach: Wir haben sehr gut als Mannschaft gespielt und exzellent verteidigt«, sagte Pesic nach der Begegnung: »Ich bin sehr zufrieden damit, dass wir wieder das Rebound-Duell gewonnen haben«, sah er den Grund für den Sieg in der Dominanz bei Abprallern unter den Körben.

Mit 18 Punkten war der Ludwigsburger Lucca Staiger in Baku bester Werfer der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB), die ihre Führung in der Gruppe B mit dem Erfolg ausbaute. Pesics Team liegt mit acht Punkten vor Schweden, Aserbaidshan und Bulgarien (alle 6) sowie Luxemburg (4). Die beiden Besten aus jeder der sechs Qualifikationsgruppen und die vier stärksten Dritten erhalten ein EM-Ticket.

Im ersten Länderspiel der DBB-Geschichte gegen Aserbaidshan spielte sich die junge deutsche Mannschaft schnell einen Zehn-Punkte-Vorsprung heraus, ließ die Gastgeber aber bis zum Ende des ersten Viertels wieder herankommen. Anschließend ging Aserbaidshan nach einem 16:5-Lauf sogar kurzzeitig in Führung (23:22), doch das DBB-Team um den gut aufgelegten Center Tibor Pleiß fand ins Spiel zurück und verschaffte sich in der Schlussphase der ersten Hälfte etwas Luft. Pleiß, der in der kommenden Saison für Caja Laboral Vitoria in Spanien spielt, erzielte bis zur Pause 13 Punkte.

Aserbaidshan hielt die Begegnung im Olympia-Sportkomplex von Baku nach dem Seitenwechsel weiter spannend, auch weil sich der Favorit aus Deutschland viel zu viele Ballverluste leistete. Lange musste Pesic an der Seitenlinie zittern, bis Aufbauspieler Per Günther 4:08 Minuten vor dem Ende zum 75:61 traf und die Weichen endgültig auf Sieg stellte. Erst dann sorgte das deutsche Team für klare Verhältnisse. Neben Staiger und Pleiß (15) trafen in Heiko Schaffartzik (16), Robin Benzing (15) und Günther (14) drei weitere Spieler zweistellig.

Durch den Erfolg in Aserbaidshan haben die deutschen Basketballer, die in diesem Sommer ohne ihren NBA-Superstar Dirk Nowitzki auskommen müssen, ihren Erfolgskurs unter dem erfahrenen Coach Pesic fortgesetzt. Nach der Rückkehr des 62-jährigen Serben, der Deutschland zum Ende seiner ersten Amtszeit 1993 zum Europameistertitel geführt hatte, wurden alle Pflichtspiele souverän gewonnen. In den Heimspielen gegen Luxemburg (101:53) und Schweden (81:66) hatten sich die DBB-Riesen klar durchgesetzt, in Bulgarien war ebenfalls ein deutlicher Sieg gelungen (82:70). Weiter geht es am Sonntag bei Außenseiter Luxemburg.

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