Blindgänger

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.

Dieser Tage wurde ein sechsjähriger Junge, der mit seinem Vater unweit von Sarajevo Holz sammelte, von einem Blindgänger getötet. Noch immer sind viele Balkanländer mit solchen explosiven Kriegsrelikten übersät. Vor allem die international geächtete und doch bis heute eingesetzte Streumunition hinterlässt weltweit unzählige Blindgänger, die nur sehr aufwendig und gefährlich zu räumen sind und häufig gerade von Kindern aus Versehen ausgelöst werden. So erfreulich es ist, dass seit Inkrafttreten der internationalen Verbotskonvention Hunderttausende Trägerbomben mit vielen Millionen kleineren Sprengsätzen zerstört wurden - in 41 Ländern sind weiter Menschen von diesen lautlosen Killern bedroht.

Um so wichtiger ist es, dass alle Staaten möglichst schnell dem sogenannten Oslo-Vertrag beitreten. Allein die USA, die sich nach wie vor verweigern, besitzen noch geschätzte Vorräte zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Sub-Munition aus Streubomben. Die internationale Kampagne, die gestern ihren Jahresreport vorlegte, beklagt aber auch, dass lediglich 13 der 41 verseuchten Länder im Vorjahr finanzielle Hilfe erhielten, um ihre Territorien von Blindgängern zu befreien und Opfer zu unterstützen. Räumung jedoch ist der einzige Weg, um Kinder in Sarajevo und anderen betroffenen Regionen zu schützen.

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