Ohne Durchbruch

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.

Ob nun wirklich Wahlkampf daheim oder nur Retourkutsche für Wladimir Putins Fehlen beim G8-Gipfel in Chicago - die Absage Barack Obamas an das erste APEC-Spitzentreffen auf russischem Boden machte sich in der internationalen medialen Aufmerksamkeit schon bemerkbar. Ob die konkreten Ergebnisse mit dem USA-Präsidenten allerdings weniger dürftig ausgefallen wären, scheint fraglich. Über die Bedeutung des Asien-Pazifik-Forums, das 44 Prozent des Welthandels und 54 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung repräsentiert, gibt es keine unterschiedlichen Meinungen. »Ein Großteil der Geschichte des 21. Jahrhunderts wird in Asien geschrieben«, erklärte Obama-Vertreterin Hillary Clinton pathetisch auf dem Gipfel, deshalb streben die USA dort eine Führungsrolle an. Die aber haben China und Russland ebenfalls im Auge. Und auch bei Themen wie Syrien oder Iran gehen die Positionen weit auseinander. Interessenkonflikte wirtschaftlich-politischer Konkurrenten erschwerten so in Wladiwostok Fortschritte auf dem Weg zum vorerst wichtigsten APEC-Ziel, dem Abbau von Handelsbarrieren im Pazifikraum. Es blieb bei der Vereinbarung allgemeiner Prinzipien für Warenaustausch, Reformen und Stärkung der öffentlichen Finanzen sowie einer Freihandelsliste mit 54 Produktgruppen. Das reicht nicht als Fundament für den von Putin beschworenen Brückenbau in der Region.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal