Neuer Vorstand gesucht
Parteitag der LINKEN in Schleswig-Holstein
Die LINKE in Schleswig-Holstein blickt auf das bevorstehende Wahljahr, muss am Sonntag auf ihrem Landesparteitag aber zunächst einmal selbst wählen. Die Partei braucht eine neue Landesspitze, allerdings sind die Bewerbungen für den Landesvorstand bisher sehr spärlich eingegangen.
Nach ihrer empfindlichen Wahlniederlage bei den Landtagswahlen im vergangenen Frühjahr befindet sich die LINKE im Konsolidierungsprozess. Auf Landesebene muss man sich neu finden, allerdings nicht neu erfinden. Dazu dürften auch die Ausführungen des neuen Bundesvorsitzenden Bernd Riexinger von Interesse sein, der zu seinem Antrittsbesuch bei der schleswig-holsteinischen Basis erscheint.
Beim vergangenen Landesparteitag hatte sich Klaus-Dieter Brügmann aus dem Kreisverband Pinneberg für dreieinhalb Monate quasi als Übergangslösung zum Landessprecher wählen lassen. Bereits damals kündigte er an, für die nun bevorstehende neue Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Die bisher einzige Bewerbung für den Landesvorsitz kommt bislang von Jens Schulz aus Lübeck. Schulz neigt - wollte man ihn charakterisieren - mehr zum Pragmatiker denn zum Dogmatiker. Er weiß um den momentan fragilen Zustand und die Streitkultur im Landesverband, wie er anlässlich in seiner persönlichen Vorstellung im Vorfeld des Parteitages selbst ausführte. Als anstehende Hauptaufgabe nennt Schulz die Parteientwicklung bei parallel sichtbarer Verankerung vor Ort. Er sieht sich dabei nicht als »Alleinunterhalter«, sondern als Teamplayer im zukünftigen Vorstand.
Doch wie das Team am Sonntagabend genau aussehen wird, bleibt offen. Für den Posten einer Co-Landessprecherin liegt beispielsweise noch überhaupt keine Bewerbung vor. Inhaltlich steht ein vom bisherigen, zehnköpfigen Vorstand ausgearbeiteter Leitantrag mit Blick auf die Kommunalwahlen am 26. Mai 2013 ganz oben auf der Tagesordnung. Der Kreisverband Segeberg plädiert allerdings dafür, diesen erst zu einem späteren Zeitpunkt nach nochmaliger Einbeziehung der Basis zu verabschieden. Andererseits soll eine Landesarbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik ins Leben gerufen werden.
Momentan stellt Schleswig-Holstein mit Cornelia Möhring und Raju Sharma zwei Bundestagsabgeordnete. Beide stehen auch für eine Fortsetzung ihrer Arbeit in bereit. Auf dem Landesparteitag soll nun auch schon über die notwendige Listenaufstellung zur Bundestagswahl debattiert werden. Dazu liegt ein Antrag für eine Urwahl des Spitzenkandidaten vor.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.