Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Der Handball-Gigant vor einer Ungewissen Zukunft

  • Lesedauer: 2 Min.

Frank-Michael Wahl überwindet ein weiteres Mal die Abwehr der sowjetischen Auswahl und hatte mit seinen Treffern wesentlichen Anteil am 21:19-Erfolg der deutschen Mannschaft Telefoto: dpa/Pfeiffer

Flensburg (sid/ND). Ein letztes, ein allerletztes Mal war es noch wie früher. Die offizielle Hymne, die rote Fahne mit Hammer und Sichel, das CCCP auf den Trikots eine Handball-Weltmacht, bis Samstag nachmittag als UdSSR bekannt, hatte in Flensburg ihren letzten Auftritt.

„Dieser Schlußstrich war notwendig“, sagte Trainer Spartak Mironowitsch. Der Coach trauerte den Insignien der alten Sowjetmacht nicht hinterher: „In der Hymne war von der unzerstörbaren Sowjetunion die Rede, welch' ein Hohn angesichts der aktuellen Lage.“ Unzerstörbar, dies machte die 19:21 (7:13)-Niederlage des Mironowitsch-Teams gegen die deutsche Nationalmannschaft deutlich, ist aber auch die Auswahl des Olympiasiegers und WM-Zweiten längst nicht mehr. „Bezogen auf den Sport gibt es zwischen den einzelnen Republiken eigentlich keine Probleme, deshalb bin ich zuversichtlich, daß die Mannschaft bis Barcelona zusammenhalten kann“, sagte Mironowitsch, der in Flensburg und auch am Sonntag in Wismar auf vier in Spanien beschäftigte „Legionäre“ und auf den verletzten Superstar Alexander Tutschkin von TuSEM Essen verzichten mußte.

Die deutsche Mannschaft beschloß das vorolympische Jahr mit einem 29:24 (17:12)-Erfolg in Wismar. Vor 1 200 Zuschauern in der ausverkauften Sporthalle trat die Auswahl der nicht mehr existierenden Sowjetunion erstmals unter der Bezeichnung Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) an, auf Hymnen und Fahnen wurde auf beiden Seiten aufgrund der neuen politischen Lage verzichtet.

Wie schon am Vortag in Flensburg erwischten die Deutschen einen guten Start und bauten diese Führung langsam, aber kontinuierlich aus.

Der Gastgeber setzte in beiden Spielen ein: Thiel, Krieter - Wahl (6), Hauck (2), Fraatz (11), Hein (1), Roos (9), Petersen (4), Klemm (2), Zerbe(lO), Ochel, Schneider (2), Quarti (3).

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal