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  • 31. GutsMuths-Rennsteiglauf

Beinahe auf den Hund gekommen

Am Sonnabend Start / Schmiedefeld bleibt ultimatives Läufer-Mekka in Europa / Im Vorfeld über 12000 Starter

  • Gerd Dolge
  • Lesedauer: 4 Min.
Beinahe »auf den Hund gekommen« wäre der GutsMuths-Rennsteiglauf in seiner 31. Auflage. Doch bei allem Enthusiasmus, aber die Anmeldung eines Läufers für seinen Hund mit Start-Nummer und Zeit-Chip wurde von den Organisatoren dann doch abgelehnt.
Die Anziehungskraft des GutsMuths-Rennsteiglaufes, der am Sonnabend zum 31. Mal gestartet wird und bei dem rund 1500 Helferinnen und Helfer wieder für einen möglichst reibungslosen Ablauf sorgen werden, bleibt auch so ungebrochen. Schon gut zwei Wochen vor dem größten Natur-Cross Europas waren beim GutsMuths-Rennsteiglauf-Verein über 12000 Meldungen für Starts auf den fünf Lauf- und fünf Wanderstrecken eingegangen. »Auch nach der großartigen Resonanz zum 30. Jubiläumslauf mit über 15000 Meldungen im Vorjahr bleiben die Läuferinnen und Läufer aus Deutschland wie aus aller Welt unserem Lauf treu«, so Heike Meffert von der Rennsteiglauf Sportmanagement & Touristik GmbH, die den Lauf im Auftrag des GutsMuths-Rennsteiglauf- Vereins und mit dessen Hilfe seit der Umprofilierung der Organisationsstruktur nach der Wende ausrichtet.

»Tunnellauf« war wie Treibsatz
Die meisten Läuferinnen und Läufer - mit und ohne Hund, mit und ohne Kinderwagen - aus allen 16 Bundesländern und aus über 20 Ländern der Welt sind dabei wohl »Stammgäste« oder wurden durch den Ruf des Rennsteiglaufes als eines der ultimativen Läufer-Mekkas Europas angezogen. Die meisten deutschen Starter werden auch in diesem Jahr aus dem gastgebenden Thüringen kommen (bisher 4211 Anmeldungen), gefolgt von Sachsen (1936), Sachsen-Anhalt (992) und Brandenburg (950). Traditionell die meisten ausländischen Läufer haben sich aus den Niederlanden (43), der Schweiz (25) und Österreich (13) angemeldet.
Aber auch Einzelstarter aus der Ukraine, aus Togo, aus Israel und Brasilien werden den Beifall von den rund 100000 Zuschauern erhalten, die wieder an den Strecken des Rennsteiges von der Hohen Sonne bei Eisenach sowie von Neuhaus ins Zielstadion in Schmiedefeld erwartet werden. Als besonderer »Treibsatz« für das sportliche Großereignis am Rennsteiglauf erwies sich in diesem Jahr der einmalige »Tunnellauf« durch die Autobahntunnel auf der A 71 unter dem Rennsteig am 30. März. »Einige Läufer vom WSV Ilmenau waren derart begeistert, dass sie sich entschlossen, gleich auf der Super-Marathonstrecke zu starten«, wusste Heike Meffert zu berichten. Aber auch anderen Tunnel-Läufern gefielen Idee, Organisation und Atmosphäre dieses größten breitensportlichen Ereignisses in Thüringen so gut, dass sie sich zur Premiere für den 31. Lauf anmeldeten.
Die Anzahl der Vorjahrs-Teilnehmer wurde schon im Vorfeld fast erreicht: beim Erdgas-Halb-Marathon über 21,1 km von Oberhof nach Schmiedefeld mit 5779 Meldungen (im Vorjahr 6327), beim Marathon von Neuhaus nach Schmiedefeld über 43,1 km mit 3131 Startern (3926 im Jahr 2002), beim Super-Marathon von Eise-
nach über 74,3 km mit 1388 Teilnehmern (im vorigen Jahr 1629). Von den Wanderungen über 10 km, 15 km, 20 km, 35 km und 50 km erweist sich auch dieses Jahr die 15-km-Strecke von Oberhof mit bisher 1215 Meldungen als besonders attraktiv.
Eine gute Idee war es, den Spezial-Cross für geistig Behinderte ins Programm aufzunehmen. Hier gibt es bereits jetzt mit 230 mehr Meldungen als im Vorjahr Teilnehmer (184). Dass der Rennsteiglaufverein mit der Zeit geht, beweisen auch die Ausschreibungen für Wanderungen über 10 km und 20 km. Hier können erstmals Nordic-Walking-Enthusiasten mit ihren Spezialstöcken auf die Strecke gehen.
Gesondert angeboten wird eine Zeitmessung für die 35-km-Wanderung mit einem Chipsystem von »Sportident Arnstadt«. Dabei geht es weniger um die Platzierungen als vielmehr darum, diese Strecke mit ausgewiesenem Höhenprofil und speziellen Urkunden attraktiv zu machen.

Die Strecken neu vermessen
Komplett neu vermessen wurde die Halbmarathon-Strecke über 21,1 km. Der Start erfolgt diesmal an den Oberhofer Rennsteig-Thermen. Von dort wird bis zum Rondell auf der B 247 gelaufen, ehe die Läuferschar auf den Rennsteig einbiegt. Um 1,1 km verkürzt sich durch eine veränderte Streckenführung in Oberhof übrigens auch der Super-Marathon. Die Super-Marathonisten laufen jetzt über die neue Fußgängerbrücke am Rondell und werden am Ende nicht 74,3 km, sondern »nur« 73,2 km in den Beinen haben.
Ganz genau wissen werden es die Läufer erst hinterher. Denn ein »bestellter Vermesser« - schon bei den Marathonläufen in Hamburg und München dabei - will die Super-Marathoner auf dem Rad begleiten und die längste Strecke des Rennsteiglaufes ganz exakt bestimmen.

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