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  • Sport
  • Doping-Skandal im Schwimmverband

Verdacht erhärtet

  • Lesedauer: 2 Min.

Aachen/München (sid/dpa). Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) wird im Zusammenhang mit dem Dopingvergehen zwei seiner Schwimmerinnen ein Disziplinarverfahren gegen den Aachener Trainer Claus Vandenhirtz einleiten. Das bestätigte DSV-Schwimmwart Hans Hartogh in seiner Funktion als Disziplinar-Beauftragter des Verbandes am Montag nachmittag.

Hartogh hatte am Freitag die beiden Aachener Schwimmerinnen Simone Schober und Kristina Quaisser wegen der erwiesenen Einnahme von Anabolika für sechs Monate gesperrt. Der „Verdacht der Mittäterschaft am festgestellten Dopingverstoß der beiden Schwimmerinnen“ habe sich erhärtet. Das gehe aus den bisherigen Ermittlungen eindeutig hervor.

Vandenhirtz feierte seinen größten Trainererfolg, als Christel Justen 1974 in Wien

in Weltrekordzeit über 100 m Brust Europameisterin wurde. Justen, die nur sechs Monate nach den damaligen Titelkämpfen überraschend ihren Rücktritt erklärt hatte, sagte heute gegenüber der SÜD-DEUTSCHEN ZEI-TUNG: „Ich habe mich bei den Doping-Debatten oft gefragt, warum immer nur der Osten angeprangert wird, das war doch bei uns genauso.“

Nach Informationen des Münchner Blattes verabreichte Vandenhirtz in den siebziger Jahren Anabolika-Gaben in Form von Vitamin-Präparaten. Justen war zu jener Zeit ein Kind von 13 Jahren.

Daß Doping nicht nur ein Thema im Spitzensport der ehemaligen DDR war, sondern auch in der alten Bundesrepublik, wird mit dem „Fall Aachen“, der sich zum größten Dopingskandal in der Geschichte des deutschen Schwimmsports entwickelt, immer offensichtlicher.

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