Die letzte Fahrt der »Lütjens«

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.
Heute verlässt der Zerstörer »Lütjens« (dpa-Foto) seinen angestammten Liegeplatz in Kiel. Zu seiner letzten Fahrt. Nach 34 Dienstjahren kommt er an die Abwrack-Pier in Wilhelmshaven. Damit endet das Zerstörerzeitalter der deutschen Marine - und hoffentlich auch das Traditionsverständnis, das die »Lütjens« mit ihren bereits 1999 und 2002 ausgemusterten Schwersternschiffen »Rommel« und »Mölders« über die Weltmeere getragen hat. Generalfeldmarschall Erwin Rommel überfiel für die Nazis fremde Länder, Werner Mölders war eines von Hitlers Jagdfliegerassen, dem die Jugend in den Tod folgte. Admiral Günther Lütjens schickte - bevor sein Schlachtschiff »Bismarck« mit über 2000 Mann an Bord im Atlantik versank - einen letzten, fanatischen Funkspruch nach Berlin: »Wir kämpfen bis zur letzten Granate. Es lebe der Führer.« Alle drei bekamen für ihre »Heldentaten« das Ritterkreuz. Während der Name Lütjens nun endlich aus den Traditionslisten der Bundeswehr verschwindet, bleibt der Name Rommel am Tor einer Kaserne bei Ulm. Auch Mölders fliegt weiter, ein Jagdgeschwader an der Donau bekennt sich zu dem Wehrmachtsflieger. Den drei ausgemusterten Zerstörern folgen die hochmodernen Fregatten »Sachsen«, »Hessen« und »Hamburg«. Sie sollen in Wilhelmshaven zu einem Fregattengeschwader zusammengefasst werden und von dort aus zu weltweiten Einsätzen auslaufen.
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal