Anschlag auf Gomondai durch Polizei begünstigt?
Dresden (ADN/ND). Der vor zwei Jahren von Rechtsradikalen provozierte Tod des Mocambiquaners Gomondai hätte durch ein entschiedenes Eingreifen der Polizei möglicherweise verhindert werden können. Das ergab die Vernehmung des Leiters der damaligen mobilen Einsatzgruppe, Gabler, am Mittwoch vor dem Dresdner Landgericht. Das in der Tatnacht mit einem Barkas patrouillierende Polizeikommando war bereits nächtelang im Einsatz gewesen, um eigens „der Unruhe in der Äußeren Neustadt“ in Dresden Herr zu werden. Der Beamte bestätigte, die überwiegend aus Skins bestehende Gruppe mit seinen Kollegen nur Minuten vorher namentlich erfaßt zu haben. Er habe Verstärkung angefordert, wegen Personalmangels aber nicht erhalten. Auf die Frage, warum die Barkas-Besatzung die zur Haltestelle Albertplatz ziehenden Jugendlichen nicht selbst weiter beobachtet habe, konnte Gabler keine schlüssige Antwort geben. Sie seien erst wieder am Albertplatz erschienen, als der Mocambiquaner schon bewußtlos neben den Gleisen lag.
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