Wasserstand der Bode steigt weiter an
„Katastrophentouristen“ behindern in Staßfurt Hilfsaktionen und richten Schäden an
Magdeburg (ddp/ADN/dpa/ Reuter/ND). Der Wasserstand der Bode in Staßfurt ist seit Montag morgen weiter angestiegen. Um 14.30 Uhr war ein Pegelstand von 3,76 Meter erreicht, teilte das Landratsamt am Montag mit. Um 9 Uhr wurden 3,66 Meter gemessen. In Staßfurt wurden unterdessen der Eisenbahnbetrieb und der öffentliche Nahverkehr eingestellt. Die Stadt ist für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Im Landkreis mußten weitere 68
Personen evakuiert werden, davon 39 aus dem Pflegeheim Gaensefurth.
In Staßfurt behinderten Hunderte Schaulustige den Einsatz der Katastrophenhelfer. Die Fahrzeuge der „Katastrophentouristen“ behinderten zunehmend die freie Fahrt der Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge, sagte die Leiterin des Katastrophenstabes, Landrätin Czuratis, am Montag. Mehrere Sandsackdämme, mit denen das Hochwasser in der
Innenstadt kanalisiert werden sollte, seien zusammengebrochen, als die Bugwellen vorbeifahrender Autos sie weggedrückt hätten. Das geltende Fahrverbot werde mißachtet.
Thüringens Ministerpräsident Vogel hat den vom Hochwasser der vergangenen Woche Geschädigten Hilfe zugesagt. Das Land werde sich vor allem auf solche Schäden konzentrieren, die „nicht vorhersehbar waren, die nicht abgesichert und die existenzge-
fährdend“ sind, sagte Vogel am Montag während seines Besuch im Kreis Rudolstadt. Die Möglichkeiten reichten von Steuerstundungen bis zu Einmalzahlungen. Bonn stellte am Montag Sachsen-Anhalt und Thüringen eine Soforthilfe von jeweils zehn Millionen Mark zur Verfügung.
Als Konsequenz aus den Überschwemmungen will Thüringens Umweltminister Sieckmann eine weitere Bebauung von Flußauen verhindern.
Wir sind käuflich.
Aber nur für unsere Leser*innen. Damit nd.bleibt.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Werden Sie Teil unserer solidarischen Finanzierung und helfen Sie mit, unabhängigen Journalismus möglich zu machen.