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Sea Cove mit Mühe im Matadoren-Rennen

Internationale Traber-Woche in Berlin

  • Lesedauer: 3 Min.

10 000 Zuschauer kamen nach Mariendorf, um Sea Cove, den Sieger im Prix d'Amerique '94 in Berlin siegen zu sehen. Der 11.10 Favorit gewann wie von fast allen erwartet. Doch Jos Verbeeck, sein Fahrer, hatte es wesentlich schwerer als erwartet, den 8jährigen Hengst als Ersten über die Ziellinie zu dirigieren. Das schwere Rennen in, Malmö gegen Europas Traber»Elite isteckte. Sea' Cove offensichtlich noch in den Beinen. Damals gewann überraschend Campo Ass mit Heinz Wewering. Besitzer und Trainer Harald Grendel hatte die Wahl, den Traber, des Jahres 1992/93 in Stockholm erneut gegen Europas Asse antreten zu lassen oder die scheinbar leichtere Aufgabe beim Matadoren-Rennen zu wählen. Seine Wahl fiel auf Berlin und deshalb kamen die Fans zu dem Erlebnis, Sea Cove traben zu sehen.

Zunächst stockte manchem der Atem, denn in der Startphase kam der Top-Favorit „von den Beinen“ Er galoppierte. Für einen Traber eine Todsünde. Verbeeck konnte schnell den faux pas ausparieren, und bald erschien Sea Cove an der Spitze der neun Gespanne aus vier Ländern - alles schien gelaufen. 300 m vor dem Ziel erneut großes Staunen. Furman (Haide) und der Franzose Bijou du Bignon (Gaborit) schlössen zum Spitzenreiter auf, lieferten ihm einen Kampf auf Biegen und Bre-

So lehnte der Leichtathlet Thomas Kiely die Schiffspassage, die ihm die Engländer zur Verfügung stellten, ab und bezahlte die Reise aus seiner Tasche. Er gewann den Zehnkampf, der damals an einem Tag ausgetragen wurde, und die Gastgeber feierten ihn auch als irischen Sieger.

Der Marathonlauf würde zum Stoff für ein Filmdrehbuch taugen: Der im Stadion frenetisch gefeierte Sieger Fred Lorz war nach einem Krampf unterwegs in ein Auto gestiegen, und als dies mit einer Panne liegenblieb, weitergelaufen. Der Jubel um ihn währte nicht lange, dann erschien der „wahre“ Sieger Thomas Hicks, dessen Trainer sogleich eine wissenschaftliche Arbeit publizierte, wie er seinen Schützling unterwegs durch Doping mit Strychnin zum Olympia-Triumph verholfen hatte.

Das schwärzeste Kapitel dieser Spiele waren die sogenannten „Anthropologischen Tage“ In den Pavillons der

chen. Verbeeck rettete sich mit Sea Cove ins Ziel.

Ganz offensichtlich hat der Hengst den Zenit seines Leistungsvermögens überschritten. In den letzten beiden Jahren mußte er 42 Rennen fast ausschließlich gegen beste europäische Klasse bestreiten, gewann 25 Rennen und für seine-Besitzer 1 950^000 DM, Im nächsten Jahr soll er abtreten, Wird als Deckhengst im Gestüt! Cicero in Jesteburg bei Hamburg aufgestellt.

Tags zuvor erlebten 8 000 Zuschauer spannende Leistungsprüfungen in Karlshorst. Der Große Preis von Ruhleben stand auf dem Programm, ein Zuchtrennen für 4jährige Stuten und Hengste. Start-Ziel gewann Indian Summer mit Michael Schmid (Münster) vor dem Außenseiter Irbid mit Barbara Stein. Heinz Wewering, der mit Sirmione einen der beiden Vorläufe für sich entschieden hatte, ging am Ende leer aus. Wie auch beim Matadoren-Rennen. Zum Derby ist er mit acht Pferden bei den Vorläufen präsent.

Der Weltmeister bedauerte, daß die Anlage in Karlshorst mehr und mehr verfällt. „Alle Voraussetzungen sind hier vorhanden für eine erstklassige Trabrennbahn. Sie muß allerdings von Grund auf erneuert werden - dann hat sie eine große Zukunft.“ Der Vertreter der Treuhand, Dr. Wolfgang Horstmann, nickte dazu...

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