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  • Kultur
  • „Simple Minds“ spielte in der Berliner Deutschlandhalle

aus Schottland

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  • Lesedauer: 3 Min.

Der Jubel der Menge wurde stärker, und dann waren sie da, die „Simple Minds“, eine der erfolgreichsten Bands Großbritanniens. In der Berliner Deutschlandhalle machten sie am Dienstag auf ihrer Tournee zu ihrem neuen Album „Good News From The Next World“ Station.

Insgesamt fünf Titel aus dieser LP brachte die Band, darunter die wunderbar rockigen „She's A River“, „And The Band Played On“ und „Hypnotised“. Besonders in das letzte Lied sind die Gruppenmitglieder verliebt - die Musiker gaben ihr Bestes - aber zu Recht betrachten sie ihre neue LP insgesamt als eine ihrer gelungensten.

Immerhin vier Jahre hatten sie für sie gebraucht - in dieser

Zeit überdachten sie ihre Musik, Simple-Minds-Sänger und ( -Texter Jim Kerr überwand eine kreative Durststrecke, und der Schlagzeuger wurde ausgewechselt (damit sind von der Ur-Besetzung nur noch Jim Kerr (35) und Gitarrist Charlie Burchili (35) übrig.

Die fünf Songs von ihrem neuen Album, die die „Simple Minds“ in Berlin brachten, sind wieder voller Power und mehr von der Gitarre statt den Keyboards her aufgebaut. Jim Kerr, ganz in Schwarz, tanzte gute anderthalb Stunden lang leichtfüßig über die Bühne, ging immer wieder in die Hokke, in die Grätsche oder gänzlich zu Boden. Des öfteren forderte er die Menge zum Mitsingen auf, und die war erstaunlich textsicher. Charlie Burchill bediente flinkfingrig

die Gitarre, die übrigen drei Musiker hielten mit.

Das sehnsüchtig hymnische „Someone, Somewhere In Summertime“ aus dem Jahre '82 ertönte. Damals gelang der vier Jahre zuvor gegründeten Gruppe aus Glasgow der Durchbruch - die restlichen 80er Jahre wurden für sie dann gleichbedeutend mit Erfolg. „Waterfront“ erklang, eines der größten Hits der Band. Die Idee zum Song war Kerr bei einem Spaziergang in Glasgow am Clyde*Fluß mit seinen geschlossenen Werften gekommen.

Dann kehrte in der Deutschlandhalle Stille ein - Burchill strich über eine Konzertgitarre, Kerr hauchte ins Mikrophon: „Belfast Child“ ertönte, und die Menge sang mit, Feu-

erzeuge wurden geschwungen. Zu einem irischen Folksong hatte Kerr einen neuen Text geschrieben - über die Zukunft der umkämpften irischen Stadt. Schon des öfteren hatten sich die „Simple Minds“ früher engagiert: für Nelson Mandela und Amnesty International, gegen Neonazis.

Als Zugabe „Don't You (Forget About Me)“, ein Song, den die Band 1985 für einen Film eingespielt hatte. Es war der einzige große Durchbruch der mehr in Europa beliebten Band in Amerika. Bei dem „La-la-lala“-Part sangen die Massen wieder mit, und nach dem Konzert hörte man aus der nach Hause eilenden Menge immer wieder dieses „La-la-lala“

THOMAS GROSSMAN

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