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Personalien Eine Frau in der ersten Reihe

  • Lesedauer: 2 Min.

Schon am zweiten Tag ihrer Amtszeit, am vergangenen Dienstag, zeigte die neue Direktorin des MDR-Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt, Elke Lüdecke, daß sich unter ihrer Ägide einiges ändern werde. Die Regionalsendung „Sachsen-Anhalt heute“ kam im neuen Outfit daher, und erstmals wurde ein „Magdeburger Gespräch“ außerhalb des Funkhauses auf der Eibinsel aufgezeichnet.

Daß Frau Lüdecke den Direktoren-Posten bekam, ist in mehrfacher Hinsicht ein Novum in der altehrwürdigen ARD. Mit ihren 36 Jahren.ist sie die jüngste Funkhauschefin, und sie kommt aus Ostdeutschland. Nach dem Studium in Leipzig war sie im Hörfunkstudio Magdeburg unter anderem für die kommunalpolitische Berichterstattung zuständig. Mit der Wende wählten ihre Kollegen sie zunächst zur stellvertretenden Studiochefin. Wenige Monate später wurde sie Leiterin des Magdeburger Studios von Radio Sachsen-Anhalt. Ihr Vorgänger in der Funkhausleitung, Ralf Reck, berief sie zum 1. Januar 1992 zur Hörfunkchefin des neuen < MDR-L'andesfunkhauses.

Anders als Reck, der aus seiner Präferenz für die CDU nie ein Hehl machte, ist die neue Funkhausdirektorin mit Überzeugung parteilos. Auch das ist ein Novum in der ARD, wo Führungspositionen schon fast traditionell nach Parteienproporz und Parteibüchern vergeben werden. „Ohne politische Bindung kann ich mir mehr Objektivität erlauben“, sagt Elke Lüdecke selbst zu diesem Thema. Vollständige Objektivität gebe es im Journalismus zwar nie, weil jeder Journalist in seiner Berichterstattung auch seine eigenen Erfahrungen und damit ein gewisses Maß an Subjektivität einfließen lasse.

Schließlich machte Elke Lüdecke das Hörfunkprogramm des Landesfunkhauses zu einem der erfolgreichsten überhaupt. „MDR 1 - Radio Sachsen-Anhalt“ liegt in der Hitliste aller öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunksender immerhin auf einem guten fünften Platz.

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