Tödliches Wettrennen der Krabbenfischer
Kampf um Quoten forderte Menschenleben
Der Notruf des Krabbenkutters „Pacesetter“ erreichte Alaskas Küstenwache in der Nacht zum Sonntag. Zwei Tage lang suchten Boote und Flugzeuge die Beringsee um die Pribilof-Inseln vor der Küste des US-Staates ab. Vergeblich - der Kutter und die sieben Besatzungsmitglieder blieben verschollen. Erneut hat damit'''nach Ansicht von Fischereiexperten ein lebensgefährliches Quotensystem Opfer gefordert.
Fünf Krabbenkutter versanken in den vergangenen fünf Jahren in der Beringsee. 30 Seeleute kamen um. Sie wurden möglicherweise Opfer einer Regelung, die den Bestand der Krabben sichern soll. In jedem Januar beginnt die Saison mit einem gemeinsamen
Startschuß für alle Boote, die soviel wie möglich fangen, bis die Gesamtquote erreicht ist. Die „Alaska Crab Coalition“ dagegen fordert individuelle Quoten für jedes Boot. So könnten die Kapitäne bei schlechtem Wetter im Hafen bleiben, ohne sich Gedanken wegen der Konkurrenz machon zu müssen.
Der Druck auf „Pacesetter“-Kapitän Matthew Pope und seine Kollegen war diesmal besonders groß. Offiziell begann die Saison am 15. Januar, aber ein Streik hatte die Fangflotte auf den Aleuten im Hafen Dutch Harbor festgehalten. Unmittelbar nach Streikende lief die „Pacesetter“ aus - trotz hoher See und Orkan. Es galt, die Fanggründe schnell zu erreichen. TILMAN STREIF, dpa
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